Eigentlich müsste Helena Hußmann alle drei Chorfenster gleichermaßenschätzen. Bei allen dreien hat der Glaskünstler Nikolaus Bette aus Essen seine gesamte Erfahrung und sein ganzes Können eingebracht. Bei allen drei Fenstern hat der Herstellungsbetrieb, die Glasmalerei Peters aus Paderborn, ausgezeichnete Arbeit geleistet. Alle drei Fenster zeigen biblische Szenen von tiefstem theologischen Gehalt. Und wenngleich Pfarrer Wilhelm Bolte im Jahr 1990 die treibende Kraft hinter der Anschaffung der Fenster war, wirkte Helena Hußmann wie die anderen Mitglieder im Kirchenvorstand von St. Josef am Auswahlprozess und am Kunstprogramm mit.
Und doch hat Helena Hußmann einen Favoriten. Zugeben würde das die verantwortliche Kirchenvorsteherin der Gemeinde St. Josef nie. Man merkt es allenfalls daran, wie lange und mit welchem Feuer in ihrer Stimme sie von dem jeweiligen Fenster spricht. Das Fenster links mit der Kreuzigungsszene lobt sie eifrig und hebt hervor, wie aus der geöffneten Seite Jesu die sieben Sakramente hin zur Auferstehung fließen. Emotionaler und ausführlicher wird ihr Vortrag aber beim Fenster zur Rechten, das Jesus mit den Jüngern bei der Überfahrt über den See Genezareth zeigt. Just im Moment vor der Darstellung hat sich Jesus auf dem Wasser als Gottessohn offenbart. Den Petrus, der erst voller Zuversicht zu Jesus hinlaufen will, dann aber vor Angst unterzugehen droht, hat Jesus gerettet und ihn einen Kleingläubigen genannt. Als die beiden ins Boot steigen, beruhigt sich der Sturm.