Abendmesse aus dem Hohen Dom zu Paderborn.
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Live: Abendmesse aus dem Paderborner Dom
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Bischofswort 2024 von Erzbischof Dr. Bentz
„Mut zur Hoffnung“: Im Bischofswort 2024 spricht Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz über die Kraft der Hoffnung und lädt dazu ein, den Glauben lebendig zu gestalten. Begleitet von Szenen einer gemeinsamen Pilgerreise zeigt das Video bewegende Einblicke und inspirierende Botschaften zum 1. Advent.
Das sind die neuen ständigen Diakone
In diesem Video erzählen die Weihekandidaten Klaus Eifler aus der Propstei St. Walburga Werl, Stefan Enste aus der Pfarrei St. Christophorus Hirschberg, Andreas Köhler aus der Pfarrei St. Johannes Baptist Rödgen, David Kölsch aus der Pfarrei St. Laurentius Rudersdorf und Jens Malkemper aus der Pfarrei St. Theresia vom Kinde Jesu Neunkirchen, von sich und ihrer Berufung, Diakon zu werden.
Joey Kelly backt mit uns Müsliriegel
Joey Kelly ist zu Gast bei Backen im Advent im Erzbistum Paderborn. Der Extremsportler und 7 vs Wild Star spricht mit uns über seine tagelangen Reisen durch die Wüsten der Welt, seine Zeit bei und mit der Kelly Family, wie er Weihachten feiert und geht mit uns der Frage nach Gott nach.
Veranstaltungen im Erzbistum Paderborn
Gemeinsam Kirchenfeste feiern – Da berühren sich Himmel und Erde
- 22.12.2024(Sonntag) – 31.12.2024(Dienstag)
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- Haus Maria ImmaculataMallinckrodtstr. 133098 Paderborn
Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung
- 22.12.2024(Sonntag)
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- Diözesanmuseum PaderbornDomplatz33098 Paderborn
Chormusical Bethlehem
- 28.12.2024(Samstag)
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- Dortmunder WestfalenhalleRheinlanddamm 20044139 Dortmund
Kirchliche Nachrichten aus Paderborn und Deutschland
Ticker der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA)
Nach Magdeburg: Neue Debatte über Sicherheitsbehörden
Berlin (KNA) Nach dem Anschlag von Magdeburg gibt es eine neue Debatte über die Sicherheitsbehörden in Deutschland und ihre Zusammenarbeit. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte zu, dass die Bundesbehörden bei den Ermittlungen "jeden Stein umdrehen". "Es gilt, alle Erkenntnisse zusammenzufügen, die ein Bild über diesen Täter ergeben, der in kein bisheriges Raster passt", erklärte sie am Sonntag in Berlin. "Dieser Täter hat unfassbar grausam und brutal gehandelt - in der Begehungsweise wie ein islamistischer Terrorist, obwohl er ideologisch offenbar ein Islamfeind war."
Die Ansichten und Äußerungen, die der Täter kundgetan habe, würden ebenso untersucht wie die Hinweise und Verfahren, die es bei verschiedenen Behörden und der Justiz gegeben habe, so die Ministerin.
Unterdessen forderte der Vizevorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, eine Neuordnung der Aufgaben der Sicherheitsbehörden. "Derzeit überschneiden sich zu viele Behörden in Bund, Ländern und Kommunen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben im Bereich der Inneren Sicherheit", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag). "Die Befugnisse unserer Sicherheitsbehörden sind daher unübersichtlich und oftmals unklar."
Kuhle pochte auf eine Neufassung des Nachrichtendienstrechts: "Um angesichts von inneren und äußeren Bedrohungen frühzeitig handeln zu können, brauchen auch die deutschen Nachrichtendienste klarer formulierte Rechtsgrundlagen." Er forderte zugleich einen bundesweiten Mindeststandard für Sicherheitskonzepte.
Auch der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, kritisierte fehlenden Behördenaustausch und falsche Schwerpunkte bei Sicherheitsgesetzen. "Wir sprechen zu wenig bei den Behörden untereinander. Der Datenaustausch ist nicht automatisiert. Der Datenschutz verhindert, dass viel mehr Informationen fließen", so Kopelke im Gespräch mit dem TV-Sender phoenix.
Nach einer Trauerphase müsse intensiv darüber gesprochen werden, welche Sofortmaßnahmen ergriffen werden müssten. Er frage sich, warum nicht vor dem Anschlag in Magdeburg das Nötige getan worden sei, wo doch sehr viele Behörden im Vorfeld den Täter im Visier gehabt hätten. "Das muss viel besser standardisiert und automatisiert stattfinden."
Seit langer Zeit warte man polizeilich darauf, schneller auf Erkenntnisse in anderen Regionen Deutschlands zurückgreifen zu können. "Das ist etwas, was uns zunehmend frustriert. Wir würden viel schneller und niedrigschwelliger einschreiten wollen", erklärte der GdP-Vorsitzende. Die Vorratsdatenspeicherung etwa brenne den Polizeibeamten seit Monaten unter den Nägeln, doch der Gesetzgeber reagiere nicht. "Wer Anschläge androht, wer hetzt, wer Leute diffamiert und Straftaten begeht, der muss vom Staat verurteilt werden und eine Strafe spüren, um sein Verhalten zu ändern."
Der Sicherheitsexperte Stefan Bisanz übte heftige Kritik an der deutschen Sicherheitsorganisation. "Wir sind kein Präventivvolk, sondern wir reagieren immer. Wir warten auf den Anschlag, wir warten auf die Toten, und daraus ziehen wir unsere Berechtigung, Maßnahmen zu treffen. Das halte ich für einen eklatanten Strukturfehler in der Sicherheitslandschaft Deutschlands", sagte Bisanz, der etwa für die Stadt Köln die Sicherheitskonzepte des Public Viewing bei der Fußball-Europameisterschaft erstellte, im Fernsehsender phoenix.
Stattdessen sollte man schleunigst dem Personalmangel in nahezu allen Sicherheitsbereichen entgegenwirken. "Die Parteien müssen die Unterbesetzung bei Polizei- und Ordnungsbehörden, bei Staatsanwaltschaften und Gerichten angehen", so Bisanz.
Aktuell werde viel über die Motive des Täters gerätselt. Es müsse jedoch verstärkt darum gehen, die Sicherheit im Land zu verbessern. "Die ganzen Ausschüsse über Amri (den Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz 2016) haben so viel Geld gekostet - da hätten sie zehn Jahre lang jeden Weihnachtsmarkt in Deutschland schützen können", meinte Bisanz. Stattdessen müssten die staatlichen Gelder in die Verbesserung der Sicherheitskonzepte fließen.
In Magdeburg habe es gravierende Versäumnisse gegeben. "Es war ein eklatanter handwerklicher Fehler der Behörden vor Ort. Das ist das kleine Einmaleins der Absicherung einer solchen Veranstaltung", so der Sicherheitsexperte. Es gebe zwar keine hundertprozentige Sicherheit, "aber das, was ich machen kann, muss ich absichern, und das ist hier nicht getan worden, das steht fest."
Stadt Rom erhöht nach Magdeburg Sicherheit zum Heiligen Jahr
Rom (KNA) Nach dem Angriff auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist die Stadt Rom in erhöhter Alarmbereitschaft - gerade zum am Dienstag beginnenden Heiligen Jahr. Die Sicherheitsvorkehrungen, die in Italien immer von hoher Qualität seien, würden seit einiger Zeit verstärkt, sagte Bürgermeister Roberto Gualtieri laut italienischen Medien (Sonntag) bei der Wiedereröffnung der Piazza della Repubblica. Er vertraue dem Innenministerium, das seine Maßnahmen laufend anpasse, damit das kirchliche Festjahr "Giubileo" unter größtmöglicher Sicherheit stattfinden könne, so der Bürgermeister.
Papst Franziskus eröffnet an Heiligabend (24. Dezember) das "Heilige Jahr 2025" oder auch "Giubileo" (Jubiläum). Zu dem Großereignis, das nur alle 25 Jahre stattfindet, erwartet die Ewige Stadt rund 32 Millionen Besucher zusätzlich. In den letzten Tagen waren in Rom deutlich mehr Polizeikräfte und Einsatzfahrzeuge zu sehen.
Innenministerin Faeser zu Magdeburg: Jeder Stein wird umgedreht
Berlin (KNA) Nach dem Anschlag von Magdeburg hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zugesagt, dass die Bundesbehörden bei den Ermittlungen "jeden Stein umdrehen". "Es gilt, alle Erkenntnisse zusammenzufügen, die ein Bild über diesen Täter ergeben, der in kein bisheriges Raster passt", erklärte sie am Sonntag in Berlin. "Dieser Täter hat unfassbar grausam und brutal gehandelt - in der Begehungsweise wie ein islamistischer Terrorist, obwohl er ideologisch offenbar ein Islamfeind war."
Die Ansichten und Äußerungen, die der Täter kundgetan hat, würden ebenso untersucht wie die Hinweise und Verfahren, die es bei verschiedenen Behörden und der Justiz gegeben habe, so die Ministerin. "Ich bin sicher, gleiches wird auch durch die zuständigen Landesbehörden geschehen."
Unterdessen forderte der Vizevorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, eine Neuordnung der Aufgaben der Sicherheitsbehörden. "Derzeit überschneiden sich zu viele Behörden in Bund, Ländern und Kommunen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben im Bereich der Inneren Sicherheit", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag). "Die Befugnisse unserer Sicherheitsbehörden sind daher unübersichtlich und oftmals unklar. Deshalb müssen Bund und Länder die Strukturen bei der Inneren Sicherheit gemeinsam neu ordnen."
Kuhle pochte auf eine Neufassung des Nachrichtendienstrechts: "Um angesichts von inneren und äußeren Bedrohungen frühzeitig handeln zu können, brauchen auch die deutschen Nachrichtendienste klarer formulierte Rechtsgrundlagen. Die während der vergangenen drei Jahre immer wieder aufgeschobene Neufassung des Nachrichtendienstrechts sollte zügig auf den Weg gebracht werden", betonte der Bundestagsabgeordnete und sprach sich weiter für einen "besseren physischen Schutz von Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkten" aus. "Es empfiehlt sich ein bundesweiter Mindeststandard für entsprechende Sicherheitskonzepte."
Patriarch zu Solidaritätsbesuch in Gaza - Papst kritisiert Israel
Jerusalem/Vatikanstadt (KNA) Das römisch-katholische Oberhaupt im Heiligen Land, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, ist am Sonntagmorgen zu einem Solidaritätsbesuch bei der katholischen Gemeinde im Gazastreifen gereist. In der Gemeinde "Zur Heiligen Familie" feierte er mit den Gläubigen einen Gottesdienst zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, wie das Lateinische Patriarchat in Jerusalem mitteilte. Weitere Details sollten nach Abschluss des Besuchs folgen.
Am Samstag hatte Papst Franziskus vor der Römischen Kurie im Vatikan bedauert, dass die israelischen Behörden dem Patriarchen die zunächst genehmigte Einreise in den Gazastreifen verwehrt hätten.
Pizzaballa sagte in der Kirche in Gaza, er überbringe nicht nur seine, sondern die Wünsche aller Gläubigen. "Alle haben mich gebeten, euch allen ihre Zuneigung, Solidarität, ihr Gebet und ihre Liebe zu zeigen", betonte er unter dem Applaus der Gläubigen in dem überfüllten Gotteshaus.
Dieses Jahr habe gezeigt, "dass wir Menschen nicht immer vertrauen können. Wie viele Versprechen sind gescheitert. Wie viel Gewalt entsteht durch den Hass zwischen allen Menschen?" Daher sei es nötig, im Vertrauen auf Christus die Hoffnung nicht zu verlieren.
"Wenn der Krieg vorbei ist, werden wir alles wieder aufbauen, unsere Schulen, unsere Krankenhäuser, unsere Häuser. Wir müssen belastbar und stark sein", so der Kardinal. Er versicherte: "Wir werden Sie niemals im Stich lassen, wir werden alles tun, um Sie zu unterstützen und zu helfen".
Der Lateinische Patriarch Pizzaballa hatte in früheren Jahren in den Weihnachtstagen seiner Gemeinde in Gaza stets einen Besuch abgestattet und einen Gottesdienst im katholischen Gemeindezentrum gefeiert. Nachdem ein solcher Weihnachtsbesuch im vergangenen Jahr nicht möglich war, konnte der Patriarch überraschend Ende Mai zu einem viertägigen Aufenthalt nach Gaza fahren und seine Gemeinde besuchen. Von den ursprünglich 1.200 Katholiken zählt die Gemeinde nach Kirchenangaben heute noch 700 Mitglieder.
Beim Weihnachtsempfang für seine vatikanischen Mitarbeiter am Samstag hatte Papst Franziskus beklagt, dass Israel am Freitag in Gaza Kinder bombardiert habe. "Das ist Grausamkeit, das ist nicht Krieg", das berühre das Herz, sagte er.
Die Äußerung des Papstes war in Israel auf Kritik gestoßen. Laut israelischen Medien warf das Außenministerium dem Papst Einseitigkeit vor. Wenn er von Grausamkeit auf israelischer Seite spreche, dann ignoriere er die Grausamkeit seitens der Hamas.
Gleichwohl bekräftigte Franziskus am Sonntag seine Kritik an der israelischen Kriegführung gegen die Palästinenser. "Mit Schmerz denke ich an Gaza, an soviel Grausamkeit, an Kinder unter Maschinengewehrbeschuss, an Bombardierungen von Schulen und Krankenhäusern - was für eine Grausamkeit", so der Papst beim Angelus-Gebet am Mittag.
Papst: Waffenruhe zu Weihnachten - Kinder sind "Wunder des Lebens"
Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus hat für die bevorstehenden Festtage zu einer weltweiten Waffenruhe aufgerufen. "Beten wir, dass es zu Weihnachten einen Waffenstillstand an allen Kriegsfronten geben wird: im Heiligen Land, in der Ukraine, im gesamten Nahen Osten und auf der ganzen Welt", sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet im Vatikan. In der "gequälten Ukraine" würden weiterhin Schulen, Kirchen und Krankenhäuser angegriffen, beklagte Franziskus. "Lasst die Waffen verstummen und die Weihnachtslieder erklingen!"
Erneut prangerte er die Lage im Gazastreifen an. "Mit Schmerz denke ich an Gaza, an soviel Grausamkeit, an Kinder unter Maschinengewehrbeschuss, an Bombardierungen von Schulen und Krankenhäusern - was für eine Grausamkeit", so der Papst. Bereits am Samstag hatte er vor seinen engsten Mitarbeitern im Vatikan beklagt, dass Kinder in Gaza bombardiert würden. "Das ist Grausamkeit, das ist nicht Krieg", das berühre das Herz, sagte er, ohne Israel zu nennen. Dort war seine Äußerung auf Kritik gestoßen. Laut israelischen Medien warf das Außenministerium dem Papst Einseitigkeit vor. Wenn er von Grausamkeit auf israelischer Seite spreche, dann ignoriere er die Grausamkeit seitens der Hamas.
Weiter bekräftigte Franziskus den Wunsch nach Frieden und Versöhnung für das "geliebte Volk" von Mosambik, wo es seit der Präsidentenwahl im Oktober noch immer Proteste gibt: "Ich bete dafür, dass der Dialog und die Suche nach dem Gemeinwohl, getragen vom Glauben und dem guten Willen, Misstrauen und Zwietracht überwinden", sagte Franziskus beim Mittagsgebet, das er aufgrund einer Erkältung und der niedrigen Temperaturen in Rom ausnahmsweise nicht von einem Fenster im Apostolischen Palast, sondern in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Casa Santa Marta hielt.
Die kurze Ansprache wurde auf den Petersplatz übertragen. Er bedaure, dass er nicht dort sein könne, doch gehe es ihm schon besser, und es müssten "Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden", so der 88-Jährige mit noch immer deutlich belegter Stimme. Franziskus steht nicht nur mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtsfeierlichkeiten, sondern auch wegen der Eröffnung des "Heiligen Jahres" am 24. Dezember ein voller Terminkalender bevor.
Am Morgen hatte er Kinder und ihre Mütter empfangen, die von der vatikanischen Santa-Marta-Stiftung für Not bedürftiger Familien unterstützt werden. "Kein Kind ist ein 'Irrtum'", bekräftigte der Papst. Mit Blick auf das Weihnachtsfest und die Geburt von Jesus Christus rief er dazu auf, "Gott für das Wunder des Lebens zu preisen". Das Leben jedes Kindes müsse geschützt werden, vom Moment der Empfängnis an. Auch die "Schönheit" und Würde schwangerer Frauen hob Franziskus hervor. Es habe ihm immer gefallen, dass die Menschen im Bus für Schwangere aufstehen, erzählte er.
Anschließend segnete Franziskus von seiner Hauskapelle aus die sogenannten "Bambinelli": Nach einem italienischen Brauch bringen viele Menschen die Christkind-Figur aus ihrer Weihnachtskrippe kurz vor Heiligabend zur Segnung auf den Petersplatz. An Weihnachten wird das Jesuskind dann in die Krippe gelegt. Die erste Segnung dieser Art erfolgte 1969 durch Paul Paul VI.
Trauer und Wut nach Anschlag in Magdeburg - Haftbefehl gegen Fahrer
Magdeburg (KNA) Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat die Justiz Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Täter erlassen. Was den seit 2006 in Deutschland lebenden, islam-kritischen Arzt aus Saudi-Arabien zu dem Verbrechen bewegte, ist bislang nicht geklärt.
Unterdessen gedachten am Wochenende viele Magdeburger Bürger, die Spitzen der Bundes- und Landespolitik sowie die Kirchen der Opfer. In einem Kondolenztelegramm an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier brachte auch Papst Franziskus seine Anteilnahme zum Ausdruck und dankte den Helfern. Bislang sind beim dem Anschlag fünf Menschen ums Leben gekommen. Rund 200 wurden teilweise schwerstverletzt.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) rief am Samstagabend am Tatort zu Zusammenhalt gegen Hass und Gewalt auf. "Wenn so ein schlimmes, furchtbares Ereignis geschieht, dann müssen wir als Land zusammenhalten, dass nicht der Hass uns bestimmt." Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) nannte es unvorstellbar, dass solch eine Tat in Deutschland in Friedenszeiten geschehen könne. Opfern und Angehörigen sicherte er Hilfe zu. Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz riefen zu Spenden für Opfer und Angehörige auf. Die Uniklinik in Magdeburg rief zu Blutspenden auf.
Nach dem Anschlag wird intensiv darüber diskutiert, ob der Weihnachtsmarkt ausreichend geschützt war. Zugleich berichten Medien, dass der 50-jährige Arzt mehreren Behörden bekannt war, weil er im Netz mehrfach mit Gewaltandrohungen aufgefallen war. Der Chef des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, sagte im ZDF-"heute journal", es gebe keinen Hinweis auf einen islamistisch motivierten Anschlag. Der mutmaßliche Täter hatte sich in Sozialen Medien als Islamkritiker geäußert. Außerdem hatte er den deutschen Staat kritisiert, vor einer Islamisierung des Landes gewarnt und die AfD sowie Elon Musk gelobt.
Die beiden großen Kirchen bekundeten ihre Trauer und riefen zu Hilfe und Gebet für die Angehörigen und die Opfer auf. "Unsere Gedanken und Gebete sind in diesen Stunden in Magdeburg", erklärten die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing. Sie dankten den Einsatzkräften und Notfallseelsorgerinnen und -seelsorgern.
Mehrere hundert Menschen gedachten am Samstagabend im Magdeburger Dom der Opfer. Am Ökumenischen Gottesdienst nahmen auch Steinmeier, Scholz und Haseloff teil. Hunderte Menschen verfolgten auf dem Domplatz bei Kälte und Regen das Gedenken via Leinwand. Um 19.04 Uhr, exakt 24 Stunden nach der Tat, läuteten alle Km irchenglocken der Stadt. "Außerdem wurde am Westportal der Johanniskirche in der Nähe des Tatorts eine Gedenkstelle eingerichtet. Auch die katholische Kathedrale Sankt Sebastian war geöffnet als Raum zum Innehalten und Gedenken. Zugleich gab es am Samstagabend in der Magdeburger Innenstadt aber auch rechte Parolen. Mehrere Hundert Rechtsradikale versammelten sich nach Angaben der Polizei.
"Traurig und wütend, ratlos und ängstlich, unsicher und verzweifelt, sprach- und fassungslos und tief betroffen lässt uns der brutale Anschlag vom gestrigen Abend zurück", sagte der katholische Bischof Gerhard Feige zum Auftakt des Gottesdienstes. Hass und Gewalt dürften nicht das letzte Wort behalten.
Der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer sagte in seiner Predigt: "Wir sind erschüttert und fragen uns: Gibt es noch einen sicheren Ort, einen Friedensort?" Gewalttäter setzten sich auf "den Thron der Aufmerksamkeit", so Kramer weiter: "Lasst uns diesem Gewalttäter keinen Raum geben."
Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober, rechnet mit mehreren Hundert Hilfsbedürftigen. "Das ist einer der größten Anschläge, die wir bisher zu verzeichnen hatten", sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Unterdessen berichtete die "Bild"-Zeitung, dass der Innenausschuss des Bundestags vermutlich noch am 30. Dezember zu einer Sondersitzung wegen des Anschlags zusammenkommen soll. Zeitgleich solle auch das Parlamentarische Kontrollgremium tagen, das die Nachrichtendienste des Bundes kontrolliert. Neben Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sollen auch die Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes, des Bundesverfassungsschutzes und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sowie die zuständige Landesinnenministerin Tamara Zieschang aus Sachsen-Anhalt vorgeladen werden.