Ich denke schon, dass wir mit unserer Überzeugungsarbeit Erfolg haben. Unser Aktivismus kommt aus der Mitte der Gesellschaft, das macht ihn so glaubwürdig. Wenn ehrenamtlich engagierte Frauen einer Caritas-Konferenz, meist im Alter von 60 und darüber, draußen in der Winterskälte vor dem Paderborner Rathaus auf Feldbetten liegen, um gegen die Wohnungsnot zu protestieren, hat das Durchschlagskraft, auch medial. Oder wenn eine über 80-jährige Frau, die sich für Flüchtlinge engagiert, im Büro eines Sozialdezernenten, um es mal deutlich zu sagen, Rabatz macht, weil die Kinder in einer Flüchtlingsunterkunft keinen Spielplatz haben, verfehlt das seine Wirkung nicht. Durchschlagskraft erlangt unser Protest auch dadurch, dass wir nicht nur Forderungen stellen, sondern nach unseren Überzeugungen handeln. Wir betreiben auch intern Öffentlichkeitsarbeit, indem wir unsere Freiwilligen auf Gespräche mit Menschen aus der Politik vorbereiten. Und es gibt unsere Wahlprüfsteine mit Fragen an politische Kandidatinnen und Kandidaten. Eine lautet zum Beispiel: Wann haben Sie zuletzt mit einem wohnungslosen Menschen gesprochen?