Die beiden aktuellen Jugend-Forscht-Preisträger aus Paderborn, Arthur Achilles und Simon Rulle, haben am Montag, 16. Juni, den Diözesanadministrator des Erzbistums Paderborn besucht. Im Bischofshaus informierten die Schüler des Gymnasiums St. Michael Monsignore Dr. Michael Bredeck als derzeitigen Leiter der Erzdiözese über ihr bundesweit erfolgreiches Projekt im Bereich Mathematik und Informatik und berichteten von ihren Erfahrungen beim Einsatz gegen Hassreden im Netz.
Das Forschungsprojekt trägt den Titel „Project Eagle – Echtzeitanalyse antisemitischer Verschwörungsmythen im Netz“. Es analysiert mithilfe von künstlicher Intelligenz Kommentare und Beiträge in den sozialen Netzwerken. Durch eine explorative Datenuntersuchung und einen selbst entwickelten Algorithmus‘ kann nicht nur Antisemitismus, sondern können durch die Erfassung der Netzwerkstrukturen auch Antisemiten aufgespürt werden.
„Das Ziel war es, vor allem Antisemiten in Netzwerken ausfindig zu machen und Foren zu schützen“, erklärte der 17-jährige Arthur Achilles. „Das Ergebnis ist, dass künstliche Intelligenz durchaus in der Lage ist, antisemitische Verschwörungsmythen zu identifizieren“, ergänzte der 16-jährige Simon Rulle. „Wie diese Erkenntnis in digitalen Werkzeugen, Plattformen oder in die Arbeit von Sicherheitsbehörden integriert werden kann, das liegt am Ende an Politik und Zivilgesellschaft“.
Jugend-Forscht-Preisträger wollen Projekt weiterentwickeln
Diözesanadministrator Dr. Bredeck zeigte sich beeindruckt von der Leistung der beiden jungen Preisträger. „Das imponiert mir sehr, was an Engagement dahintersteckt und vor allem auch was für ein Anspruch, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Das Treffen hat mich wirklich fasziniert. Ein Beitrag für die Zivilgesellschaft, für Toleranz und gegen Antisemitismus zu leisten, das finde ich großartig. Ich finde es ein tolles Ereignis, jetzt hier an der Schule Preisträger von ‚Jugend forscht‘ zu haben.“ Das Erzbistum Paderborn trägt das Gymnasium St. Michale in Paderborn ebenso wie die anliegende Real- und Grundschule.
Für ihr ausgezeichnetes Forschungsprojekt und die Ergebnisse würden sich auch ihre Mitschülerinnen und Mitschüler interessieren, verrieten die beiden jungen Forscher vorsichtig. „Auf jeden Fall haben sie uns immer tatkräftig auf unserem Weg unterstützt“, sagte Arthur Achilles. Jetzt wollen sie das Projekt weiter voranbringen. „Wir wollen das Projekt auf weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit erweitern. Wir haben vor, weitere Plattformen zu erschließen und möchten beim Einsatz von künstlicher Intelligenz natürlich auch verdeutlichen, wie sie zu ihren Entscheidungen kommt“, beschreibt Simon Rulle das Vorhaben.