„Ein vorsichtiger Anfang ist gemacht: Wenigstens ein Fenster unseres ‚Gasthauses‘ ist ab jetzt geöffnet und wir können Bedürftige unterstützen.“ Das sagten Dompropst Monsignore Joachim Göbel und Dompastor Dr. Nils Petrat am diesjährigen Martinstag im Blick auf die anfanghafte, allerdings eingeschränkte Öffnung des „Gasthauses“. Hier entsteht eine Anlaufstelle für obdachlose und bedürftige Menschen: Das Paderborner Metropolitankapitel stellt als Träger die Räumlichkeiten zur Verfügung, SKM (Katholischer Verein für soziale Dienste in Paderborn e. V.), Caritas-Paderborn und Malteser sowie der Verein „Unser Hochstift rückt zusammen“ betreiben das Haus als gleichwertige Partner. „Das große ehrenamtliche Engagement von zahlreichen Menschen macht all das möglich“, betont der Paderborner Dompropst sowohl im Hinblick auf das „Gasthaus“ als auch auf die jetzt erfolgte Teilöffnung. Alle Beteiligten freuen sich, dass am Gedenktag des heiligen Martin von Tours Martins-Brezel, Martins-Gänse und heiße Getränke an Bedürftige ausgegeben werden konnten – unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen durch ein Fenster des Gasthauses.
Eingeladen zum Martins-Kaffee aus dem „Gasthaus“
Teilöffnung am Martinstag
Ein Regelbetrieb könne aufgrund der Corona-Pandemie aktuell im „Gasthaus“ in der ehemaligen Kneipe Pflaumenbaum an der Heierstraße zwar noch nicht stattfinden, doch sei es wertvoll, insbesondere am Martinstag ein Zeichen der Präsenz, des Teilens und damit der Solidarität zu setzen, bekräftigte Dompastor Dr. Nils Petrat als Vertreter des Paderborner Metropolitankapitel. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer hatten im Vorfeld daran gearbeitet, dass zum Martins-Tag zumindest eine Teilöffnung möglich wurde: Sie unterstützten tatkräftig die Martins-Brezel-Aktion und sind auch weiterhin präsent und leisten Hilfe durch ihr Ehrenamt. Mit dabei ist Sandra Filter als Initiatorin und Ideengeberin, aber auch Schwester Thoma Sasse SCCP und Thorsten Montag, der selbst einmal obdachlos war und sich jetzt im Verein „Unser Hochstift rückt zusammen“ engagiert. „Mir wurde selbst geholfen und jetzt möchte ich anderen Menschen helfen, ich möchte zurückgeben, was ich selbst an Hilfe empfangen habe“, erklärt Montag und betont, dass er bei der Initiative vielen netten Menschen begegnet.
Corona verzögert Eröffnung
Die offizielle Eröffnung des Gasthauses verzögert sich aufgrund der Corona-Pandemie und der notwendigen Schutzmaßnahmen weiter auf bisher unbestimmte Zeit. Sandra Filter erklärt, dass die erforderlichen Genehmigungen zwar vorhanden seien, aber um Willen des Schutzes aller Beteiligten aktuell auf eine vollumfängliche Öffnung mit Beratung und gegebenenfalls auch ärztlicher Hilfe verzichtet wird: „Einige engagierten Ehrenamtlichen, aber auch einige Gäste gehören in der Regel zur Corona-Risikogruppe.“ Dennoch ist die jetzt vollzogene Teilöffnung bereits ein Erfolg: Jeweils wöchentlich, am Mittwoch, Freitag und Samstag werden in der Zeit von 16 bis 18 Uhr heiße Getränke von Ehrenamtlichen im Gasthaus an der Heierstraße 18 ausgegeben. Am Dienstag, Donnerstag und Sontag wird es weiterhin in der Zeit von 12 bis 14 Uhr die PaderMahlZeit am bekannten Food Truck auf dem Parkplatz des Johannes-Hatzfeld-Hauses geben: Bedürftige erhalten hier bis auf weiteres kostenlos eine warme Mahlzeit.
Bereits am Vormittag verteilten Dompastor Dr. Nils Petrat gemeinsam mit Studierenden, die sich in Katholischen Hochschulgemeinde Paderborn engagieren, vor dem Paradiesportal des Domes im Namen des Metropolitankapitels Stutenkerle an die Marktbesucher. Sie luden am Gedenktag des heiligen Martin dazu ein, einen Stutenkerl an Bedürftige weiter zu geben, um damit zu zeigen und erfahrbar zu machen, dass Verantwortung für Bedürftige und Menschen in Not wahrgenommen wird und so auch heute dem Vorbild des berühmten Heiligen gefolgt wird.
Hilfs-Gemeinschaft
Unter Schirmherrschaft des Paderborner Metropolitankapitels entsteht im ehemaligen Pflaumenbaum eine Anlaufstelle für obdachlose und bedürftige Menschen: Das Metropolitankapitel stellt als Träger die Räumlichkeiten zur Verfügung, SKM (Katholischer Verein für soziale Dienste in Paderborn e. V.), Caritas-Paderborn und Malteser sowie der Verein „Unser Hochstift rückt zusammen“ betreiben das Haus als gleichwertige Partner. Die notwendigen baulichen Maßnahmen für die Entstehung des „Gasthauses“ werden aus Mitteln des Erzbischöflichen Stuhls finanziert.
Der Corona-Shutdown traf und trifft obdachlose und bedürftige Menschen besonders hart. Auf private Initiative entstand der gemeinnützige Verein „Unser Hochstift rückt zusammen“. Gemeinsam konnte seit Beginn der Corona-Krise zahlreichen Menschen durch den Food Truck geholfen werden. Das