Tauben sind nicht unbedingt überall gern gesehene Gäste. Vor allem in Innenstädten gibt es zahlreiche Abwehrmechanismen, die sie davon abhalten sollen die Städte zu verunreinigen. Tauben zeigen zudem ein sehr komplexes Sozialverhalten, die Verhaltensforschung glaubt sogar, so etwas wie Freundschaften in einem Taubenschwarm erkennen zu können. Zum Verhaltensrepertoire der Tauben zählt aber auch, dass sie bei Grenzverletzungen nicht fackeln und ihre Revierkämpfe mit ziemlicher Härte ausfechten. Wie hat es nun die Taube geschafft trotzdem zu einem Friedenssymbol zu werden? Dies liegt mitunter daran, dass Tauben die Hauptbeute der Falken sind, denen seit jeher kriegerische Eigenschaften zugeschrieben werden.
Darüber hinaus war die Taube als Symbol stets vieldeutig. Schon in der Antike stand sie nicht nur für Reinheit und Frieden, sondern als Begleiterin der altorientalischen Liebesgöttin Astarte und ihrer griechischen Entsprechung Aphrodite auch für Sexualität. Diese Bedeutung behielt die Taube in der christlichen Ikonografie als Begleittier der Luxuria oder Wollust, eine der sieben Todsünden, bei. Als Attribut der Gottesmutter Maria steht die weiße Taube für die Jungfräulichkeit. Und, um das Wichtigste nicht zu vergessen, symbolisiert die Taube den Heiligen Geist.