logocontainer-upper
Erzbistum Paderborn
logocontainer-lower

Im Homeoffice nicht den Kopf verlieren

Tipps aus der Personalabteilung, wie Sie im Homeoffice bei Kräften bleiben

Drei Tipps aus der Personalentwicklung, um bei Kräften zu bleiben

Einen so kurzen Arbeitsweg hatten viele Arbeitnehmende sicher selten: Beim Homeoffice sind es nur wenige Meter, die die Berufswelt vom Privatleben trennen. Das kann ein Problem sein, oftmals verschmelzen die Welten sogar miteinander: Wenn das Kind Hilfe bei den Schulaufgaben braucht, während man selbst gerade an einer Videokonferenz teilnehmen muss, zum Beispiel. Gerade dieser Spagat zwischen Kinderbetreuung oder anderen Aufgaben und Home-Office verlangt viel ab. Das kann Stress bereiten und erschöpfend sein. Doch es gilt: Bei Kräften bleiben.

Viele Menschen mögen mittlerweile Strukturen, Abläufe oder Prozesse gefunden haben, wie Familie, Privatleben und Berufswelt unter einen Hut zu bekommen sind. Die können individuell ganz unterschiedlich aussehen, meint Stefanie Berns, Leiterin der Abteilung Personalentwicklung im Erzbischöflichen Generalvikariat. Dennoch kann es hilfreich sein, sich einige Grundsätze nochmals vor Augen zu führen – auch wenn wir alle eine individuelle Lebenssituation haben und eine Verallgemeinerung daher schwierig ist.

1. Um Hilfe bitten und selber anderen helfen.

Viele von uns haben innere Antreiber, die immer wieder sagen: „Mach alles perfekt, sei stark, mach es allen recht“, so die Diplom-Psychologin. „Um Hilfe zu fragen wird vielfach noch mit Schwäche verbunden. Das ist Unsinn. Gerade jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um Hilfe anzufordern, wenn diese notwendig ist.“ Dabei helfe es, auch den Arbeitgeber miteinzubeziehen und nachzufragen, ob es Möglichkeiten zur Entlastung gibt. Wie viele Stunden kann ich vielleicht ins Minus gehen? Besteht die Chance auf Sonderurlaub? „Aus einem inneren Antrieb zu sagen, dass wir auch ohne Hilfe stark genug sind und alles schon schaffen, schränkt uns ein und verhindert, dass wir Lösungen finden“, schildert Stefanie Berns.

Unseren Mitmenschen zu helfen, ist dagegen auch für das eigene Gefühl positiv und stärkt die Bindung zu Kolleginnen und Kollegen während der Zeit im Homeoffice. Sich Zeit nehmen, zuhören und schauen, wem ich selbst eine Entlastung geben kann. „Das kann auch nachhaltig einen positiven Effekt auf die Zusammenarbeit haben. Denn wem ich geholfen habe, der hilft vielleicht auch mir einmal“, sagt Stefanie Berns. „Wir brauchen das Gefühl, aufgehoben zu sein. Auch beruflich sind wir gemeinsam stärker als allein.“ Auch psychologisch zeige sich das: Wer eine stärkere Bindung zu seinen Mitmenschen habe und besser vernetzt sei, der habe auch eine höhere Resilienz. Gespräche helfen ebenfalls, aus der eigenen Homeoffice-Welt rauszukommen.

 

„Menschen zu haben, die ansprechbar und für mich da sind: Das kann eine Kraftquelle im Homeoffice sein.“

 

Stefanie Berns

2. Rituale einbauen

Ob Meditation, ein Gebet oder der Spaziergang draußen vor der Tür: Viele haben sicher gewohnte Rituale, um für Entspannung zu sorgen. Einige davon könnten mittlerweile aber so stark beansprucht sein, dass es eventuell Sinn macht, über andere angenehme Rituale nachzudenken. „Rituale geben Struktur und ein Gefühl von Kontrolle“, sagt Stefanie Berns. Beim Spagat zwischen Home-Office und Kinderbetreuung genau das Passende, um während der Pandemie Sicherheit zu gewinnen. Gerade Kinder bräuchten das, um zum Beispiel Zeiträume zu bekommen, in denen die Eltern komplett für sie da sind. Stefanie Berns: „Klar ist aber: Man kann nicht alles perfekt lösen. Es wird jeden Tag ruckeln und nie eine perfekte Woche geben. Helfen können unter anderem auch eine gemeinsame Abendplanung, fest vereinbarte Fernsehzeiten oder ein Kinderschreibtisch neben dem eigenen Schreibtisch, an dem Kleinkinder Bilder malen können, die man sich danach gemeinsam in Ruhe anschaut.“

Im dienstlichen Kontext könnten Rituale in Form virtueller Mittagspausen eingeführt werden. Oder Check-In-Runden bei Teamgesprächen, bei denen jeder zwei Minuten bekommt, um über die eigene Situation im Homeoffice zu sprechen. „Menschen zu haben, die ansprechbar und für mich da sind: Das kann eine Kraftquelle im Homeoffice sein“, sagt Stefanie Berns.

„Uns ist bewusst, dass die flächendeckende Arbeit im Homeoffice für viele Mitarbeitende weiterhin eine sehr herausfordernde Situation ist. Zu arbeiten und gegebenenfalls auch noch auf Kinder aufzupassen oder für Angehörige zu sorgen, kann kräftezehrend sein. Deswegen ist es umso schöner, zu sehen, wie verantwortungsbewusst die Mitarbeitenden damit umgehen. Gemeinsam werden wir auch die kommenden Wochen durchstehen, die womöglich zu einem großen Teil weiterhin von der Arbeit im Home-Office geprägt sein werden. Wir stehen hinter Ihnen und wissen Ihre Arbeit und Ihren Einsatz sehr zu schätzen.“

 

Frank Rosenberger, Bereichsleiter Personal und Verwaltung

3. Situationen neu bewerten

Stress ist oft hausgemacht. Bewerte ich eine Situation oder Herausforderung zu stark, kann das Stress auslösen. Deshalb lohne es sich, auf eigene Bewertungsprozesse zu schauen, meint Stefanie Berns. Wem die Corona-Krise über den Kopf wächst, kann sich vielleicht mit einer anderen Denkart etwas helfen. Nämlich nicht zu schauen, wo man selbst eingeschränkt ist, sondern auf positive Aspekte: Wen schütze ich gerade, indem ich im Home-Office arbeite und Kontakte reduziere? Die Krankenschwester, die Verkäuferin im Laden, Menschen einer Risikogruppe. „Es hilft, sich die Frage zu stellen, was man durch die Pandemie vielleicht sogar lernt und wessen man sich bewusster wird“, so Berns. Aus den Dingen heraus, für die man dankbar ist, könne jeder dann eine Widerstandsfähigkeit entwickeln. Das gilt nicht nur für Personen, sondern für ganze Organisationen.

Wer dennoch merkt, dass es ihm / ihr gesundheitlich im Moment nicht so gut geht und die Situation zwischen Home-Office und anderen Aufgaben ihre Schatten werfen, kann gerne Elisabeth Bannenberg oder Angelika Hüppmeier aus dem Bereich Personal und Verwaltung kontaktieren. Sie sind für die hauptamtlichen Mitarbeitenden zuständig und die betrieblichen Ansprechpartnerinnen für das Thema Gesundheit.

 

Headerbild: Ruslan Grumble / Shutterstock.com
Teaserbild: Hananeko_Studio / Shutterstock.com

Elisabeth Bannenberg:
Tel. +49 (0)5251 125-1374
elisabeth.bannenberg@erzbistum-paderborn.de

Angelika Hüppmeier (für Mitarbeitende der Schulen in erzbischöflicher Trägerschaft):
Tel. zurzeit +49 (0)5251 5089 2691
angelika.hueppmeier@erzbistum-paderborn.de

Mehr zum Themenspecial "Kraftquellen"

Weitere Einträge

© Moritz Kröner / Erzbistum Paderborn

Unser Glaube Kriegsgräber sollen als Mahnung erhalten bleiben

Kriegsgräber halten die Erinnerung an die Schrecken des Krieges wach. In Heggen kümmert sich eine Gruppe ehrenamtlich Engagierter um die Kriegsgräberstätte auf dem katholischen Friedhof. Im Mittelpunkt ihres Einsatzes stehen die Menschen.
© P Maxwell Photography / Shutterstock.com

Unser Glaube Was für ein König ist Christus?

Das Wort "König" ruft sofort zahlreiche Bilder hervor. Aber haben diese etwas mit Jesus zu tun? Gedanken zum Fest Christkönig
© Heiko Appelbaum

Unser Glaube Alarmstufe Rot?

Der Red Wednesday erinnert an verfolgte Christinnen und Christen auf der ganzen Welt – auch im Erzbistum Paderborn sind mehrere Kirchen in der Signalfarbe Rot illuminiert
Kontakt
| |
generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
Barrierefreiheit