Die Osternacht gilt im Kirchenjahr als Nacht der Nächte. Es handelt sich um eine Vigilfeier, also eine Nachtwache, in der die Kirche die Auferstehung Jesu erwartet und anschließend feiert. Die Messe beginnt im Zeitraum nach Sonnenuntergang am Karsamstag und vor Sonnenaufgang am Ostersonntag. Jesus hat den Tod besiegt, ist neu ins Leben gekommen und zwar in ein ewiges Leben bei Gott. Dafür gibt es im Gottesdienst ein eindringliches Zeichen: Die Dunkelheit wird durch das Licht besiegt und verschwindet.
Die Kirche ist dunkel, vor der Kirche wird ein Feuer gemacht, die Osterkerze entzündet und die Gläubigen bekommen Licht von der Osterkerze. Auf diese Weise erhellt sich langsam der gesamte Kirchenraum. Es werden Lesungen vorgetragen, die Gottes Geschichte mit den Menschen erzählen, angefangen bei der Erschaffung der Welt über die Geschichte des Volkes Israel mit Gott bis hin zur Auferstehung Jesu. Dann weiht der Priester das Wasser, auch dieses ein Zeichen für das Leben, und besprengt damit die Gläubigen zur Erinnerung an ihre Taufe. In vielen Gemeinden segnet der Priester am Ende des Gottesdienstes die Osterspeisen der Gläubigen, die nach der langen Fastenzeit und einer langen Osternacht eine willkommene Stärkung darstellen.
Ostersonntag
Der Ostersonntag ist der Tag der Auferstehung Jesu Christi und der ranghöchste Festtag im Kirchenjahr. Die meisten beweglichen Gedenk- und Feiertage des Kirchenjahres hängen vom Datum des Ostersonntags ab: Er fällt auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Damit ist Ostern frühestens am 22. März und spätestens am 25. April. Das Evangelium vom Ostersonntag berichtet von der Entdeckung des leeren Grabes und der Begegnung Maria von Magdalas mit dem auferstandenen Christus.
Ostermontag
Im Tagesevangelium des Ostermontags wird die Geschichte der Emmausjünger erzählt. Sie erkennen den Auferstandenen erst, nachdem er ihnen die Schrift gedeutet und das Brot für sie gebrochen hat. Das ist der Grundstein für die bis heute geltende Zweiteilung der Messe in den Wortgottesdienst und die Eucharistiefeier.
Der Weiße Sonntag
In den ersten Jahrhunderten wurden die Täuflinge in der Osternacht vom Bischof getauft. Sie trugen dazu weiße Gewänder, die sie in der darauffolgenden Woche anbehielten. Der Weiße Sonntag war der letzte Tag, an dem man die Neugetauften in ihren weißen Gewändern sehen konnte – wobei die Kleider nach einer Woche sicher nicht mehr ganz weiß gewesen waren. Über einen langen Zeitraum war der Weiße Sonntag der traditionelle Tag für die Erstkommunion.