Eine Hinführung zu Gott
Es sind Momente wie dieser, die Barbara Schirm glücklich machen. „Wie genial ist das denn?“, ruft die Gemeindereferentin. „Was wir gerade gesehen haben, war eine Hinführung zu Gott. Etwas Schöneres gibt es nicht!“ Kurze Zeit später kommt ein altes Paar in die Kirche. Die Frau wählt sich ein Andachtsstück aus, der Mann wird anschließend auf dem Computer eine Führung durch die 1910 im neoromanischen Stil erbaute Kirche abrufen. Auch die beiden Senioren bedienen den Touchscreen versiert, angebotene Unterstützung lehnen beide dankend ab.
Digitaltechnik für Gläubige jeden Alters
Das zeigt: Die seit 2018 in der Kirche installierte Digitaltechnik wird von Gläubigen jeden Alters angenommen. Es gibt Programme, bei denen nur ein Farbenspiel abläuft, was besonders den kleinen Kindern gefällt. Darüber hinaus gibt es gesprochene Andachtstexte, Orgelmusik und Kirchenführungen. In der Urlaubszeit lassen sich ein Weg-Segen und ein Stück mit dem Titel „Jesus nimmt sich frei“ auf dem Computer abrufen. Auch stehen Stücke zur Verfügung, in denen gesellschaftliche Themen wie Freundschaft oder die Corona-Pandemie behandelt werden. Und selbstverständlich gibt es in der Lichterkirche in Korbach zu Weihnachten, zu Ostern und Pfingsten etwas besonders Schönes anzusehen.
An jedem Wort wird gefeilt
Wobei – eine Selbstverständlichkeit ist das nicht. Die technische Anlage der Lichterkirche wurde vom Erzbistum Paderborn aus dem Fonds „Neue Projekte zur Umsetzung des Zukunftsbildes“ gefördert. Für sämtliche Inhalte aber sind das Korbacher Pastoralteam und eine Gruppe ehrenamtlich engagierter Christen verantwortlich. Dabei tragen die Ehrenamtlichen die Hauptverantwortung. Bis ein neues Stück auf Sendung gehen kann, werden gemeinsam Ideen entwickelt und wieder verworfen, es werden Ablaufpläne und Sprechertexte geschrieben, es wird korrigiert und gekürzt. Auch die Musikauswahl wird angeregt diskutiert. Danach geht es an die Umsetzung: Die Sprechertexte und die Musik werden digital aufgezeichnet, es wird geschnitten und nachvertont. „In jeder Minute Sendezeit stecken viele Stunden Arbeitszeit und das Engagement vieler Menschen“, erklärt Barbara Schirm. Sie hat im Team eine besondere Rolle. Dank ihrer angenehmen und klaren Stimme darf sie häufig die neuen Texte einsprechen. Auch das bedeutet Zeitaufwand. Bis ein Text beim Vorlesen zu klingen beginnt, muss an jedem Wort gefeilt werden.
„Im Lauf der Zeit wurden wir als Team im Umgang mit der Technik natürlich immer versierter“, sagt die Gemeindereferentin. „Trotzdem bleibt es viel Arbeit. Und deshalb freut es uns alle so sehr, wenn die Frohe Botschaft auch auf digitalen Kanälen bei den Menschen ankommt.“