In seiner Predigt im Paderborner Dom betonte Erzbischof Hans-Josef Becker, insbesondere mit Blick auf die Corona-Pandemie komme es darauf an, „die Kleinen groß zu machen, die Traurigen zu trösten, den Schwachen zu dienen und den Haltlosen Halt zu geben“. Wer fähig sei, sich selber klein zu machen und wer keine Angst habe, zu kurz zu kommen, „der wird auch in Zeiten wie diesen besser teilen und besser auf andere zugehen“, zeigte sich der Paderborner Erzbischof überzeugt.
Wie geht es nach Corona weiter?
In der heutigen Leistungsgesellschaft würden Gesundheit und Leistungsstärke oft als selbstverständlich angenommen. „Deswegen tun wir uns so schwer mit den Kleinen und Alten“, stellte Erzbischof Becker fest. Die Corona-Krise habe die Anfälligkeit dieses Denkens gezeigt und die Fähigkeit zur Solidarität herausfordert. „Dazu gehören für mich auch alltägliche Dinge wie Höflichkeit, Respekt und Wertschätzung. Wer das im Kleinen nicht beherrscht, der tut sich auch im Großen schwer“, erklärte der Paderborner Erzbischof.
Wenn die Corona-Pandemie überstanden sein werde, könne nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden. Erzbischof Becker forderte deshalb „eine neue Solidarität der Generationen untereinander und mit der ganzen Schöpfung“. Mit Blick in die Zukunft ermutigte der Paderborner Erzbischof zum Abschluss seiner Predigt: „Lassen wir unser Herz und unsere kurze Sicht der Dinge in eine neue Weite wandeln von dem, der ohne Maß und Grenze liebt.“