Gottvertrauen und Füreinander-Einstehen
„Wo findet man die Kraft, solche Ausnahmesituationen zu meistern, ohne selbst zu zerbrechen?“, fragte der frühere Abt der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede Sonja Spieker und Prof. Dr. Jobst Greeve. Der Arzt aus dem Vincenz-Krankenhaus betonte klar, dass ihn sein Gottvertrauen durch die belastende Zeit der Pandemie getragen habe. Für Sonja Spieker waren ihre eigenen Kraftquellen ebenso eindeutig zu benennen: „Meine Familie, meine Freunde und mein Team bei der Arbeit. Denn ohne das Team geht gar nichts“, machte die stellvertretende Stationsleitung deutlich, wie wichtig für sie das gute Miteinander, Loyalität und das Füreinander-Einstehen waren.
Grenzenlose Liebe zum Leben
Jesus und seine grenzenlose Liebe seien wie ein Stück Brot, das zum Leben nötig sei, „nicht nur im Sinne des bloßen Existierens, sondern um auch in Krisensituationen zum Leben zu kommen“, fasste Weihbischof Dominicus zusammen. Was Jesus zuspreche – Mut zu einem zugewandten Handeln in Taten der Liebe –, gelte auch für alle Glaubenden und Pflegenden heute. Jesus selbst werde den Einsatz für pflegebedürftige Menschen grenzenlos machen und „uns spüren lassen, wie wertvoll und notwendig unser Dienst an diesen Menschen ist“, sagte Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB zum Abschluss seiner Predigt.
Menschliches Mitfühlen grenzenlos gelebt
Esther van Bebber hatte als Vorständin des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn die Anwesenden im Hohen Dom begrüßt: „Das heutige Pontifikalamt feiern wir aus tiefstem Bedürfnis heraus mit Ihnen“, sagte van Bebber zu den Pflegekräften, Medizinerinnen und Medizinern, Mitarbeitenden in der Begleitung von Menschen mit Behinderung, Betreuenden und Angehörigen. „Danke, dass Sie alle den Dienst am Menschen, das menschliche Mittragen und Mitfühlen so grenzenlos gelebt haben und weiterhin leben“, brachte Esther van Bebber das Kernanliegen des Gottesdienstes zum Ausdruck. Eine Delegation von Caritas-Direktoren aus Skandinavien feierte den Gottesdienst mit und setzte so einen für das Libori-Fest typischen weltkirchlichen Akzent.
Monsignore Georg Austen, Geschäftsführer des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken, und Domkapitular Pfarrer Dr. Thomas Witt konzelebrierten im Pontifikalamt, das musikalisch vom Paderborner Chor „Zwischentöne“ unter der Leitung von Christian Nolden gestaltet wurde.