Genau da kommen Marita Horsthemke und ihre annähernd 30 Kolleginnen und Kollegen ins Spiel. Ihr Erkennungszeichen sind weiße Kittel, verziert mit grünem Kragen und grüner Knopfleiste. Daher auch der Name: Grüne Damen und Herren; eine ehrenamtliche Krankenhaushilfe, die deutschlandweit in vielen Bereichen der stationären Gesundheits- und Krankenpflege existiert. Sie wollen den Menschen im Krankenhaus den Aufenthalt erleichtern, so gut es eben geht. Mit viel Zeit und Herzblut, „Wir tragen die Sorgen der Patientinnen und Patienten mit“, sagt Marita Horsthemke. „Wir weinen zusammen, aber wir lachen auch zusammen.“
Grüne Damen und Herren wurden schmerzlich vermisst
Erst seit Mitte Juli sind die Grünen Damen und Herren im Gütersloher Hospital wieder im Einsatz, zweimal pro Woche. Nach der Zeit der strengen Besuchsverbote zeige sich, „wie sehr wir gefehlt haben“, beschreibt sie. Marita Horsthemke, gelernte Pharmazeutisch-technische Assistentin in einer Apotheke, erzählt von Begegnungen mit einer Patientin mit Demenz oder einem palliativ betreuten Mann. „Schön, dass Sie wieder da sind“ sei ein Satz, der in letzter Zeit häufiger falle.
Dass jemand da ist und sich hinsetzt, sich Zeit für die Menschen im Krankenhaus nimmt, das sei das Wichtigste. Und je mehr sie von ihrer Arbeit als Grüne Dame erzählt – den vielen Besuchsdiensten in Patientenzimmern, dem Hospizdienst und den Begegnungen in der Bücherei, die das ehrenamtliche Team im Krankenhaus führt – desto mehr fragt man sich: Woher nimmt ein Mensch die Kraft dafür, anderen eine Stütze zu sein?
Dank Schutzengel überlebt
Viele Ehrenamtliche im St. Elisabeth Hospital fangen mit dem Engagement als Grüne Dame oder Grüner Herr mit dem Renteneintritt an. So wie Ursula Hauser, die in der Bücherei arbeitet und in normalen Zeiten Bücher auf die Zimmer der Patienten bringt. „Jetzt musst du doch noch etwas machen“, habe sie sich nach dem Arbeitsleben gesagt. 17 Jahre ist das her. Nicht nur der Patientenkontakt belebt – auch das Beisammensein mit den Ehrenamtlichen. Zuhause vereinsame man doch nur. „Hier kommt man unter Menschen und tut Gutes.“