Im Auftrag der katholischen und der evangelischen Kirche in Deutschland hat das Forschungszentrum Generationenverträge der Albert-Ludwig-Universität Freiburg die Entwicklung der Mitgliederzahlen und der Kirchensteuereinnahmen bis zum Jahr 2060 berechnet. Die Studie umfasst die 20 evangelischen Landeskirchen und die 27 (Erz-)Bistümer der katholischen Kirche, darunter auch das Erzbistum Paderborn.
Die Ergebnisse der Vorausberechnung kommen nicht überraschend. Auf der Basis eines soliden Haushalts kann das Erzbistum Paderborn die skizzierten Herausforderungen annehmen und die Zukunft gestalten.
Laut Prognose der Freiburger Forscher wird im Erzbistum Paderborn die Zahl der Katholiken von 1,519 Mio. im Jahr 2017 auf rund die Hälfte im Jahr 2060 zurückgehen. Das Minus von 48 Prozent entspricht dem bundesweiten Rückgang. Auch die Einnahmen aus der Kirchensteuer werden entsprechend sinken.
Um im Hinblick auf die Prognosen langfristig die Angebote in der Seelsorge, der Bildung und im Sozialbereich aufrechterhalten zu können, werden Priorisierungen der Ausgaben notwendig sein. Dank der guten Konjunktur und damit einhergehend der hohen Beschäftigungsquote in den vergangenen Jahren waren die Einnahmen aus der Kirchensteuer zuletzt sehr gut. Das ermöglicht uns, für den vor uns liegenden Wandel jetzt die Weichen zu stellen und Maßnahmen einzuleiten, die langfristig ihre Wirkung entfalten werden.
Das Erzbistum Paderborn versteht sich als lebendige Kirche, die von Menschen lebt, die unabhängig von ihrer Zahl den Glauben gestalten und die Botschafter des Evangeliums Jesu Christi sind. Mit den Einnahmen aus der Kirchensteuer erfüllt das Erzbistum einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag: Im laufenden Jahr 2019 gehen gut 56 Prozent der Ausgaben in die Seelsorge, weitere 21 Prozent in den Bereich Bildung, Schulen und Kindertagesstätten. Gut zehn Prozent gibt das Erzbistum Paderborn für Soziales aus, also für die Caritas, Altenheime oder Krankenhäuser.
Zu berücksichtigen ist, dass es sich bei der Studie um eine sehr langfristige Prognose handelt. Sie wurde neben der Berücksichtigung demografischer Daten auf der Basis einiger Grundannahmen erstellt, die sich im Projektionszeitraum deutlich anders entwickeln können als heute angenommen, zum Beispiel die Zahl der Taufen, der Kirchenein- und -austritte. Dadurch kann sich das Ergebnis wesentlich verändern.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz:
Zum Thema Kirchensteuer haben wir hier einige Hintergrundinformationen zusammengestellt.