Zahlreichen Zugreisenden sind die Engagierten der Bahnhofmission ein vertrauter Anblick: Die mit einer blauen Weste gekennzeichneten Ehrenamtlichen leisten tatkräftig Hilfe für Menschen, „wenn das Leben entgleist“ ist. Das Paderborner Metropolitankapitel unterstützt in diesem Jahr die engagierte Arbeit der Bahnhofsmission für bedürftige Menschen durch eine große Solidaritätsaktion an der Krippe des Paderborner Domes. Schon zu Beginn der Adventszeit wird die bekannte Weihnachtskrippe des Paderborner Domes schrittweise aufgebaut und bietet durch die persönliche Teilnahme an der Solidaritätsaktion von Metropolitankapitel und Bahnhofsmission „eine lebendige und vertiefte Begegnung mit der Krippe im Zugehen auf das Weihnachtsfest“.
Solidaritäts-Aktion an der Krippe: „Wenn das Leben entgleist“
„Der Advent hat viele Bezüge zur Bahnhofswelt: Es geht um das Warten, um das Finden des richtigen Gleises im Leben, die Hoffnung, dass die Weichen richtig gestellt werden und schließlich die Ankunft des Langerwarteten“, sagt Dompastor Dr. Nils Petrat für das Paderborner Metropolitankapitel. Da ist es ein sinnfälliges Zeichen, dass der Obdachlose und der Engel von der Krippe des Paderborner Domes zum Auftakt der Solidaritätsaktion vom Dompastor zur Bahnhofsmission Paderborn gebracht werden. „Der Engel von der Krippe trifft hier am Bahnhof die ‚blauen Engel‘ von der Bahnhofsmission“, scherzt Sabine Bergmaier und merkt an, dass die Mitarbeiter der Bahnhofsmission oftmals als „blaue Engel“ bezeichnet werden. Der „Bahnhof“ wird aber auch an der Krippe des Paderborner Domes abgebildet werden, denn dazu werden „Andreas-Kreuze“ dort aufgestellt.
Solidaritätsaktion für Bedürftige
Bereits seit mehreren Jahren wird in der Advents- und Weihnachtszeit eine Solidaritätsaktion an der Krippe des Paderborner Domes vom Paderborner Metropolitankapitel durchgeführt. Dombesucher können sich beteiligen und Geschenke für Bedürftige zur Krippe bringen, insbesondere Kaffeepakete oder Schokolade als Gabe für bedürftige Menschen in einen Korb vor der Krippe legen. Aber auch gut erhaltene Kleidung, warme Jacken, Schuhe, Handschuhe, Mützen und Schals können abgegeben werden – möglichst direkt im Büro der Bahnhofsmission am Hauptbahnhof, Gleis 1. Aber auch „Wort-Geschenke“ für Bedürftige sind willkommen: an der Krippe ausgelegte Postkarten können genutzt werden für einen Weihnachtsgruß, der zu Weihnachten im Gastraum der Bahnhofsmission ausgehängt wird.
Arbeit der Bahnhofsmission
„Zu uns kommen Menschen, die sonst in der Gesellschaft keine Lobby haben. Sie sind uns willkommen, wir akzeptieren unsere Gäste so, wie sie sind. Sie müssen sich für uns in kein Schema einpassen“, erläutert Bergmaier die Arbeit der Bahnhofsmission. Täglich sei das kleine Haus der Bahnhofsmission in Paderborn, das sich an Gleis 1 im Abschnitt D-E befindet, Anlaufstelle für 40 bis 60 Menschen. Die derzeit 28 ehrenamtlichen und drei hauptamtlichen Mitarbeitenden der Bahnhofsmission Paderborn versorgen ihre Gäste dort mit Getränken, geben ihnen etwas zu Essen und stehen für Gespräche bereit. Wer Kleidung, Schuhe, eine wärmende Wolldecke, Schlafsack oder eine Isomatte benötigt, findet unkompliziert und unbürokratisch Unterstützung. Die „Gäste“ der Bahnhofsmission sind oftmals wohnungslos, haben Suchtprobleme oder sind in einer psychischen Ausnahmesituation, erklärt Bergmaier. Die Trägerschaft der Bahnhofsmission sei ökumenisch: Träger sind von katholischer Seite IN VIA Paderborn e. V. und von evangelischer Seite die Diakonie Paderborn-Höxter e. V..