Angesichts des schrecklichen rassistischen Anschlags in Hanau im Februar ruft das diesjährige Grußwort der Kirchen in NRW die Verpflichtung der Religionen ins Bewusstsein, gemeinsam Hass und Extremismus zu überwinden: „Unser Dienst an der Gemeinschaft muss also wesentlich ein Dienst des Friedens sein. Dazu müssen wir überwinden, was den Frieden stört, vor allem Ungerechtigkeit, Hass und Vorurteile“, so der Appell des Grußwortes.
Einsatz für Frieden ist bleibende Aufgabe
Mit Blick auf die zurückliegende christliche Fastenzeit und den beginnenden Fastenmonat Ramadan sei der Einsatz für den Frieden eine bleibende Aufgabe beider Religionen: „Er ist die Grundlage für ein menschenwürdiges Leben und die größte Gabe, die wir einander zukommen lassen können. In der Bibel heißt es: ‚Suche Frieden und jage ihm nach! ‘ (Psalm 34, Vers 15). Und auch der Koran fordert auf, ‚Frieden unter den Menschen zu stiften‘ (Sure 2, Vers 224).“
Gemeinsam gegen Ungerechtigkeit
Als Beispiel, wie dies unter weitaus schwierigeren Bedingungen als in Deutschland gelingen kann, greift das Grußwort den unerschrockenen Einsatz von Muslimen und Christen für Versöhnung und Verständigung in der vom Bürgerkrieg zerrissenen Zentralafrikanischen Republik auf und zieht daraus Schlüsse für das Miteinander: „Da, wo wir Empathie, Solidarität und Freundschaft üben und wo wir uns gemeinsam der Ungerechtigkeit entgegenstellen, wirken wir am Werk des Friedens mit.“
Unterzeichner des Grußwortes sind Landessuperintendent Dietmar Arends (Lippische Landeskirche), Erzbischof Hans-Josef Becker (Erzbistum Paderborn), Bischof Helmut Dieser (Bistum Aachen), Bischof Felix Genn (Bistum Münster), Präses Annette Kurschus (Evangelische Kirche von Westfalen), Bischof Franz-Josef Overbeck (Bistum Essen), Präses Manfred Rekowski (Evangelische Kirche im Rheinland) und Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (Erzbistum Köln).