Die Nachrichtensender überschlagen sich. Es wird berichtet, dass ein Tsunami in Asien wütet. Horrormeldungen bahnen sich an. „Es war klar, dass es schrecklich werden würde, aber man wusste noch nichts genau“, sagt Kilz.
Dann folgte ein Moment, der ihm bis tief ins Herz ging. Kilz lenkte seine Aufmerksamkeit weg vom Fernseher hin zu seiner Tochter. Er beschreibt es so: „Ich sah dieses Kind, das glücklich und zufrieden war. Sie guckte mich einfach an und sagte mir damit: Ich vertraue dir bedingungslos. Da habe ich zum ersten Mal gespürt: Das ist es. Das ist Weihnachten.“
Die Möglichkeit, ganz akzeptiert zu sein
Weihnachten. Es ist und bleibt immer auch das Fest der Familie. Die meisten Menschen kommen an den Feiertagen mit ihre engsten Verwandten zusammen. Mit gutem Essen, Geschenken und manchmal auch Stress und Streit.
Weihnachten lädt auch dazu ein, die eigene Familie zu feiern. Warum das wichtig und richtig ist, darüber sprechen wir mit Diakon Kilz. Er sagt: „Die Familie ist der einzige Ort, an dem ich als Menschen komplett wahrgenommen werden kann“.
Er erklärt: „Sie sehen mich als Interviewpartner. Für die Bäckereifachverkäuferin bin ich der Kunde. Die Studierenden sehen mich als Professor.“ Es zählt die Funktion, die Leistung. „Doch in der Familie ist es anders. Hier geht es um mich als Person. Hier kann ich mich darauf verlassen, dass ich ganz akzeptiert werde“.
Kilz weiß, dass er damit ein hohes Ideal formuliert. Doch er versteht seine Aussagen gar nicht als Anspruch, sondern als Möglichkeit. Er sagt: „Familie ist der einzige Ort, an dem das möglich ist.“