Erzbischof Hans-Josef Becker rief am Silvesterabend im Hohen Dom zu Paderborn in der Jahresabschlussmesse angesichts der eigenen Vergänglichkeit zu Vertrauen und Dankbarkeit auf. Den Gläubigen in der Bischofskirche des Erzbistums Paderborn und den via Live-Stream mitfeiernden Menschen sagte der Paderborner Erzbischof im Hinblick auf die Begrenztheit der eigenen Lebenszeit: „Es ist viel wert, dass wir wissen, wo wir hingehören. Das Leben ist nicht nur ‚Rückkehr zum Staub‘, sondern ‚Heimkehr‘. In Gott ist Raum für uns und für jeden von uns.“ Am Ende des Gottesdienstes, der unter Einhaltung der geltenden Corona-Regelungen gefeiert wurde, spendete Erzbischof Hans-Josef Becker den Gläubigen den Eucharistischen Segen für das Jahr 2022.
Das Leben jedes Menschen erscheine voller Gegensätze, sei ausgespannt zwischen Blühen und Welken, Jungsein und Altwerden, führte Erzbischof Becker in seiner Predigt aus. Mit dem Hinweis „Nicht nur die Zeit vergeht. Ich vergehe!“ sprach sich der Paderborner Erzbischof gegen das vorherrschende Bestreben aus, die Vergänglichkeit zu verdrängen und zu leugnen: „Alle haben möglichst jung zu sein, und so jagen wir weiter von Termin zu Termin, von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Jahr zu Jahr. Als ginge es immer so weiter, ohne Ende.“
Gegen eine „präsentische Überheblichkeit“ rief Erzbischof Becker zum Grundvertrauen auf. Von Gottes Gnaden sei der Mensch eingeladen und aufgefordert, „seine Tage zu zählen“, zeigte sich der Paderborner Erzbischof überzeugt: „Das ist ein Zeichen von Weisheit, wenn wir die Tage selbst zählen können, und auch ein Zeichen innerer Freiheit: Die Tage nämlich anzuschauen wie kostbare Perlen und sie entgegenzunehmen, dankbar, in der uns gegebenen Frist.“ Zum Abschluss seiner Predigt betonte Erzbischof Becker „Ein neues Jahr im Segen Gottes wünsche und erbitte ich Ihnen allen.“