Christian Maier war einer von ihnen. Er lebte mit seiner Familie fünf Jahre lang auf den Philippinen. Von 2012 bis 2017. In der Stadt Bontoc im bergigen Norden des Landes arbeitete er zusammen mit seiner Frau daran, die Familienpastoral im dortigen Apostolischen Vikariat aufzubauen.
Die Maiers lebten wie die Menschen vor Ort: im Wellblechhaus und ohne Auto. Und sie erlebten, wie fragil das Leben auf dem Planeten Erde ist. Und wie abhängig vom Klimawandel.
Die Natur hat eine zerstörerische Macht. Was im Frühjahr 2021 in Deutschland durch die Flutkatastrophe klar wurde, das erlebte Christian Maier auf den Philippinen des Öfteren. Er berichtet von zahlreichen Bergflüssen, die immer wieder zum reißenden Strom geworden sind. Von Erdrutschen, die Häuser und Stromleitungen weggerissen und Zufahrtswege in die Stadt Bontoc für Wochen blockiert haben. Von 20 Taifunen, die die Philippinen durchschnittlich jedes Jahr erreichen. Und er sagt: „Experten schätzen, dass die Stürme und Erdrutsche wegen des Klimawandels immer heftiger werden.“
Wie Maier das Leben auf den Philippinen erlebt hat
Heute arbeitet Christian Maier als missio-Referent im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn. Dabei begleitet er auch die Aktionen des Hilfswerks MISEREOR, das den Blick in dieser Fastenzeit auf die Philippinen lenkt. Und nach Bangladesch. Auch dort hat Christian Maier schon gelebt, für 18 Monate als Missionar auf Zeit. Wir sprechen mit ihm darüber, wie das Leben der Menschen in den beiden Ländern aussieht. Und was Klimagerechtigkeit, das Schlagwort der aktuellen MISEREOR-Kampagne, für die Philippinen und Bangladesch bedeutet.
Während Christian Maier in den Philippinen in einer Kleinstadt gelebt hat, hat er sich in Bangladesch für die ländliche Bevölkerung eingesetzt. Unter anderem hat er beiden Brüdern von Taizé gelebt und bei Projekten zur ländlichen Entwicklung mitgearbeitet. Zum Beispiel hat er dabei geholfen, dass Kinder von extrem armen Bauernfamilien in einer Vorschule ausgebildet werden.
Viele Kleinbauern in Bangladesch, erklärt Maier, leben in extremer Armut. Und extremer Abhängigkeit. Sie bewirtschaften kleine Felder, die ihnen gar nicht selbst gehören, sondern einem Großgrundbesitzer. Sie verdienen so wenig, dass es undenkbar ist, eigenes Land zu kaufen. Und sie sind darauf angewisen, dass die Regenzeit kommt und die Flüsse im genau richtigen Maß über die Ufer treten, damit dort überhaupt Reis angebaut werden kann. Ist es zu trocken, wächst nichts. Ist das Land zu sehr überflutet, ebenfalls.