In einem Brief bedankt sich der Diözesanökonom des Erzbistums Kiew, Erzpriester Vitaliy Herasymiv, für die 15.000 Euro aus dem Erzbistum Paderborn, die als Hilfe für Bombenopfer und Flüchtlinge in der Ukraine angekommen sind. Erzpriester Herasymiv bittet in seinem Schreiben darum, über den Krieg in der Ukraine „auf allen Ebenen zu sprechen, damit niemand gleichgültig bleibt“. Die Situation bleibe angespannt, die meisten Priester würden in Luftschutzbunkern für die Menschen da sein. „Diese beklemmenden Schilderungen zeigen, wie wichtig es ist, schnell und unbürokratisch zu helfen“, so Ulrich Brabetz. Als stellvertretender Bereichsleiter Finanzen im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn hat er alle Finanztransaktionen des Gesamtpakets über 410.000 Euro umgesetzt: „Alle Einzel-Transaktionen des geschnürten Pakets sind angekommen“, bestätigt Brabetz.
Konkrete Hilfen, wo sie nötig sind
Im Gesamt-Hilfspaket zählt die Unterstützung für das Erzbistum Kiew zu der Teilsumme, die Weihbischof Matthias König, Bischofsvikar für Aufgaben der Weltkirche, als weltkirchlichen Beistand des Erzbistums vermittelt. Neben dem Erzbistum Kiew erhalten das Bistum Odessa-Simpheropol und das Bistum Charkiv-Saporoshe jeweils 25.000 Euro. In beiden Bistümern kommt die Hilfe Geschädigten des Krieges und Flüchtlingen zugute. Bischof Stanislaw Schyrokoradjuk OFM, Bischof von Odessa-Simpheropol, hat bereits für die „große Unterstützung“ gedankt. 15.000 Euro gehen für Flüchtlingshilfe an die griechisch-katholische Eparchie Mukaczewo-Uzghorod. Die Malteser Polen erhalten 20.000 Euro für ihre Hilfe entlang der polnisch-ukrainischen Grenze, besonders in der Paderborner Partnerstadt Przemysl.
„Unglaubliche Hilfsbereitschaft“
Neben der finanziellen Unterstützung des Erzbistums Paderborn leisten einige katholische Krankenhäuser in der Erzdiözese einen großen Beitrag für die humanitäre Hilfe. Mehrere Einrichtungen stellen insbesondere Medikamentenlieferungen und weitere nötige medizinische Sachspenden bereit und transportieren sie in die Ukraine, so etwa die St. Elisabeth Gruppe (SEG) mit Sitz in Herne. Durch persönliche ärztliche Kontakte und die Verbindung zu einem Krankenhaus in der Nähe von Kiew sind in der vergangenen Woche bedarfsgerecht Medikamente und Verbrauchsmaterial gespendet und geliefert worden – bei weiterem Bedarf gilt die Zusage weiterer Lieferungen.
Viele Mitarbeitende in den Krankenhäusern engagieren sich bei der Sammlung von Sach- und Materialspenden. Die Katholische Hospitalvereinigung Ostwestfalen (KHO) dankte in einer Rundmail allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren „unglaubliche Hilfsbereitschaft“. Die KHO richtete zudem ein Sonderkonto für Materialspenden ein und rief zu Geldspenden auf. Um auch äußerlich ein deutliches Zeichen zu setzen, wurden vor den Häusern der KHO je zwei Fahnenmasten zentral aufgestellt, an denen die Ukraine- und Europaflagge gehisst wurden.
Bedarfsgerechte Koordination
Wie wird es weitergehen? Kriegsflüchtlinge sollen in den katholischen Krankenhäusern im Erzbistum möglichst Hilfen und eine Versorgung vor Ort erhalten. Durch eine enge Zusammenarbeit aller katholischen Einrichtungen und durch Absprachen in den einzelnen Regionen soll eine bedarfsgerechte Koordination der Hilfen ermöglicht werden. Krankenhausträger werden in ihren Hilfsmaßnahmen von den Diözesan-Caritasverbänden in Nordrhein-Westfalen unterstützt.