„Die im aktuellen Jahresbericht der Katholischen Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen im Erzbistum Paderborn präsentierten Zahlen stehen für Menschen, für Einzelne, Paare und Familien“, betont Christiane Voß als Leiterin der EFL-Beratung der Erzdiözese. Die Zahlen, Tabellen und Grafiken des Jahresberichts 2021 verweisen auf Lebensgeschichten von Klientinnen und Klienten sowie auf die Umsetzung des Seelsorge-Auftrags durch die vom Erzbistum Paderborn getragenen Beratungsstellen. „Wir sind da und begleiten individuelle Wege, wir unterstützen Menschen dabei, Konflikte- und Krisensituationen zu bewältigen“, erklärt Stellenleiterin Voß stellvertretend für die 60 Beraterinnen und Berater, die in 22 Beratungsstellen, von Herne bis Höxter und von Minden bis Siegen, für Ratsuchende ansprechbar sind.
3.412 Menschen wurden im Jahr 2021 während insgesamt 18.707 Stunden begleitet. Von den Mitarbeitenden der Beratungsstellen wurden 7.799 Einzelgespräche, 10.452 Paargespräche, 190 Gruppengespräche und 266 Familiengespräche geführt. Im Jahr 2020 nahmen 3.479 Menschen das Beratungsangebot war während 16.853 Beratungsstunden (7.059 Einzelgespräche, 9.376Paargespräche, 194 Gruppengespräche, 224 Familiengespräche). Nahmen im Jahr 2021 insgesamt 2.051 Frauen und 1.361 Männer das Beratungs- und Begleitungsangebot der EFL im Erzbistum Paderborn an, so waren es im Jahr 2020 2.062 Frauen und 1.417 Männer.
Auch über die Kinderzahl der Beratungssuchenden gibt der Jahresbericht Auskunft: 710 Klienten haben keine Kinder, 743 haben ein Kind, 1.282 zwei Kinder, 459 haben drei Kinder und 205 haben mehr als vier Kinder. 677 der Ratsuchenden waren ledig, 1.923 verheiratet, 246 getrennt, 345 geschieden, 90 verwitwet und 118 wieder verheiratet. 1.892 der Klienten waren römisch-katholisch, 848 evangelisch, 154 gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft, 465 gehörten keiner an, bei 40 Menschen war die Religionszugehörigkeit unbekannt.
Im 36 Seiten starken Jahresbericht 2021 stellen sich zudem die Beratungsstellen mit ihrem Angebot und die dort tätigen Beraterinnen und Berater vor. Er widmet sich in unterschiedlichen Beiträgen dem Thema „Einsamkeit“ und gibt unter diesem diesjährigen Schwerpunkt Einblick in die Beratungspraxis.
Katholische Ehe,- Familien- und Lebensberatung
Die Katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) ist eine Einrichtung des Erzbistums Paderborn, die in 22 Beratungsstellen im ganzen Erzbistum Rat suchenden Menschen nahe ist. Die EFL versteht sich als pastoraler Dienst der Kirche und bietet als psychologischer Fachdienst Unterstützung für alle Familienformen. Sie steht allen Menschen offen, die sich in einer persönlichen und familiären Krise befinden. Aus dieser Perspektive ergibt sich eine enge Vernetzung mit den vielfältigen Einrichtungen der Seelsorge und der Pastoral im Erzbistum Paderborn.
Die ersten Beratungsstellen wurden 1954 in Paderborn, 1957 in Dortmund, 1965 in Hagen, 1971 in Meschede und Hamm und 1972 in Siegen gegründet. Ein erster Weiterbildungskurs startete 1966. Seit 1974 beschäftigt das Erzbistum Paderborn speziell ausgebildete hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Beratungsaufgabe, die zuvor von Pfarrern und Ehrenamtlichen getragen wurde. Das Erzbistum Paderborn finanziert mehr als zwei Drittel der Kosten, das Land NRW unterstützt die Beratungsarbeit ebenso wie einige Kommunen.