Maria von Magdala denkt wehmütig an die Zeit zurück, die sie mit Jesus verbracht hat, eine Zeit, die jetzt vorbei zu sein scheint. In Jerusalem, dem Ziel ihres Weges, hat man ihn verhaftet und zum Tode am Kreuz verurteilt, so hat man es ihr erzählt. Maria will es nicht glauben. Trotzdem hat sie sich auf den Hügel Golgotha begeben, wo Jesus gekreuzigt werden und sterben soll. Sie kann irgendwie nicht anders. Nicht nach dem, was sie erlebt hat, seit sie Jesus zum ersten Mal getroffen hat.
Sie erinnert sich noch gut an ihre erste Begegnung, in der Nähe ihrer Heimat am See Genezareth. Damals ging es ihr nicht gut. Woran das lag, wusste sie nicht. Fremdgesteuert hat sie sich gefühlt, irgendwie besessen. Jesus hat sofort verstanden, was mit ihr los war, und nach ihrer Begegnung hat sie sich besser gefühlt. Mehr als das: Sie hat sich befreit gefühlt und erlöst. Später hat man ihr erzählt, dass Jesus ihr sieben Dämonen ausgetrieben hat. (Lk 8,2) Darüber will sie bis heute gar nicht so genau nachdenken…