Die Krypta des Hohen Domes zu Paderborn wird immer wieder als „Herzkammer“ des Erzbistums bezeichnet, haben hier doch die Reliquien des heiligen Liborius, Schutzpatron des Hohen Domes, des Erzbistums und der Stadt Paderborn, ihre letzte Ruhestätte gefunden. Zurzeit wird diese „Herzkammer“ einer Neukonzeption und Modernisierung durch die Würzburger Architekten Brückner & Brückner unterzogen, die neben notwendigen baulichen und neuen künstlerischen Aspekten auch eine liturgische Neuerschließung des Raumes im Blick haben.
Begleitend dazu entsteht an der Theologischen Fakultät Paderborn ein Sammelband, der die Paderborner Domkrypta in die Baugeschichte des Domes und die Krypten-Entwicklung in Europa einordnet. Darin kommen Fachleute aus Archäologie und Denkmalpflege, Geologie und Physik, Architektur und Vermessungstechnik, Kunst- und Kirchengeschichte sowie Liturgiewissenschaft und Praxis zu Wort. Die Herausgeber des Bandes, der Kunsthistoriker Prof. Dr. Norbert Börste sowie der Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Stefan Kopp und sein Team, haben den Paderborner Dom zu einem ihrer zentralen Forschungsschwerpunkte gemacht. Mit der Fertigstellung der Krypta zum Liborifest 2023 soll auch der Sammelband vorliegen und die faszinierende Geschichte der „Herzkammer“ des Erzbistums Paderborns bis heute erzählen.
Zweitgrößte Domkrypta Deutschlands
Die Paderborner Domkrypta gehört mit 32 Metern Länge neben der Bamberger Krypta zu den größten, nicht unterteilten Hallenkrypten in ganz Deutschland. Nur die Krypta unter dem Kaiserdom in Speyer ist um vier Meter länger als die Paderborner. Seit 200 Jahren steht daher auch die Paderborner Krypta im Fokus der Forschung.