Eine Karawane zieht durch die Wüste. Die Sonne brennt vom Himmel, feiner Sand weht von den Dünenkämmen herab. Da erscheinen Häuser am Horizont und Palmen. Die Luft flirrt vor Hitze, aber es ist keine Fata Morgana. Endlich hat die Karawane ihren Weg zur Oase gefunden. Im Schatten der Dattelpalmen können Mensch und Tier rasten, sich von der anstrengenden Etappe erholen und Vorräte für die Weiterreise auffüllen. Es ist unausgesprochenes Wissen: Wer weite Reisen unternimmt, braucht von Zeit zu Zeit eine Oase, an der man Station machen kann. Sonst schafft man den ganzen Weg nicht.
Eine Oase ohne Wüste
Im Sauerland gibt es (noch) keine Sanddünen. Eine Oase aber schon. Vor 41 Jahren wurde das neu gebaute Jugendbildungshaus der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede so genannt. Das Wort Oase kommt ursprünglich aus dem Ägyptischen und bedeutet „bewohnter Ort“ – ein Ort, an dem man Menschen begegnet. Und so ein Begegnungsort sollte die Oase in Meschede von Anfang an sein, erzählt Bruder Benedikt Müller OSB, der die Einrichtung heute leitet.