Leonard Bernstein, Francois Poulenc und John Rutter – drei große Komponisten stehen im Konzert am 25. November im „Hohen Dom“ mit ihrer Musik im Mittelpunkt. Drei Minuten setzt ein Knabensopran die Akzente. Der 12-jährige Kolja Maria Berning trägt den Chichester Psalm von Bernstein in hebräischer Sprache vor.
„Der Herr ist mein Hirte“, heißt es in der Arie, die leise, aber nicht desto weniger freudig vorgetragen wird. „Der Refrain macht riesigen Spaß, stellt aber auch große Anforderungen an die Atmung“, weiß Kolja Maria Berning, der gesteht: „Obwohl ich schon mal in einem Konzert ein Solo gesungen habe, bin ich natürlich ein bisschen aufgeregt. Aber vor allem steht die Freude im Vordergrund. Außerdem gibt mir der Chor Rückhalt und Unterstützung.“
Vater Domkapellmeister, Mutter Sopranistin – die Musik wurde Kolja Maria Berning quasi mit in die Wiege gelegt. Doch die Freude an der Musik ist nicht aufgesetzt, sondern hat sich aus tiefem Herzen bei ihm entwickelt. Schon als kleiner Junge habe er gern Konzerte als Zuschauer miterlebt und manche Stücke richtig toll gefunden. „Mir war schnell klar, dass ich auch mal in den Domchor gehen werde“, so der 12-Jährige, der nie Druck für diese Entscheidung aus dem Elternhaus zu spüren bekam.
„Das ist alles ganz freiwillig“, betont der freundliche Sängernachwuchs. Schließlich lernte er neben der musikalischen Qualität auch den zweiten Trumpf der Paderborner Dommusik kennen: „Eine großartige Kameradschaft und gute Atmosphäre spielt eine große Rolle für die Entscheidung.“ Dann falle es auch leichter, Mühen – wie zweimal in der Woche Proben mit Chorgesang und Stimmbildung – auf sich zu nehmen.
Klassische Musik hat bei Kolja schon immer im Vordergrund gestanden. Selbst bei Autofahrten oder am Abend vor dem Einschlafen legt er sich Klassik auf. „Mein Lieblingskomponist ist Johann Sebastian Bach“, verrät der Jungmusiker: „Das Singen und die Gemeinschaft ist mir ganz wichtig. Es macht mir Spaß, zu singen. Ich habe Freude an den Stücken, deshalb singe ich sie gern.“ Gern macht Kolja Werbung für sein Hobby, das er sich durchaus auch mal als Beruf vorstellen kann: „Dann aber lieber Dirigent als Sänger.“