Kirchenmusik gehört zum Grundauftrag der Kirche
Kirchenmusik bringe vieles zusammen, was manchmal auf den ersten Blick gegensätzlich erscheine, unterstrich Professor Dr. Meinrad Walter in seinem Festvortrag. In kaum einer anderen „Musiksparte“ würden sich so oft Profis und Amateure, Vokalisten und Instrumentalisten begegnen. Es gebe in der Kirchenmusik auch keine „Hierarchie der Wichtigkeit“, vielmehr spiele jede und jeder seinen Part. Kirchenmusik müsse zum Grundauftrag und zum Selbstverständnis der Kirche gehören, betonte der Musikwissenschaftler aus Freiburg. „Kirchenmusik ist mehr als Verschönerung oder gottesdienstliche Umrahmung. Sie ist Verkündigung, die das bloße Wort sprengt. Kirchenmusik ist eine Form des Glaubenszeugnisses und sie hat Anteil am diakonischen Handeln der Kirche, eben in den kulturellen ‚Spielarten‘.“ Dabei gebe es viele Begegnungen, beispielsweise ökumenisch, aber auch zwischen vielen Kulturträgern. Abschließend erklärte Professor Walter, Kirchenmusik richte sich an alle und bringe oft viele Gruppen zusammen, Christen und Nichtchristen, Kirchgänger und Nicht-Kirchgänger, jung und alt, traditioneller Ausgerichtete und Experimentierfreudige. „Wenn Kirchenmusik gelingt, dann eröffnet sie Perspektiven: Sie zwingt und drängt nicht, aber manchmal überwältigt sie doch!“
Domkapellmeister Thomas Berning hob in seiner Einführungsrede hervor, ein Festival mit geistlicher Musik stehe der Stadt Paderborn gut zu Gesicht. Er richtete seinen Dank an Erzbischof Becker, der die Initiative zum IMAD-Festival nicht nur begrüßt, vielmehr begleitet und gefördert habe. Auch das Paderborner Metropolitankapitel um Dompropst Monsignore Joachim Göbel habe einen wertvollen Beitrag geleistet, dass nun das IMAD-Festival am Start sei.