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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Die Kirche muss den Menschen etwas geben

Erzbistumskalender 2022: St. Meinolf in Hagen ist eine moderne Kirche – nicht nur in Sachen Architektur

Die alte und die neue Krippe

„Die alte Krippe ist schon nicht schlecht“, sagt Ludwig Schenk in typisch westfälischer Untertreibung und Einsilbigkeit. Die Terrakottafiguren stammen aus der Zeit um das Jahr 1900, also aus der Entstehungszeit des neugotischen Gotteshauses, das von 1896 bis 1898 an der Stelle eines bei einem großen Dorfbrand zerstörten Vorgängerbaus errichtet wurde. Mit ihrem hohen Alter haben die Figuren aus dem empfindlichen Material Seltenheitswert. Genauso gern holen die Geschwister Knoke auch die neue Krippe vom Dachboden der Sakristei herunter. Diese Krippe kam Mitte der 1970er-Jahre als Geschenk des damaligen Pfarrers in die Gemeinde. Weil man sich nicht entscheiden konnte, welche Krippe die schönere ist, geht es seither im Wechsel hin und her: In den ungeraden Jahren wird die alte Krippe aufgebaut, in den geraden Jahren wie 2022 kommt, wie unten abgebildet, die neue Krippe zum Einsatz.

Stattlich-groß und mit schönen Gewändern bekleidet

Deren Figuren sind mit einer Höhe von einem Dreiviertelmeter stattlich-groß und mit schönen Gewändern bekleidet. Vor allem aber sind die Figuren beweglich. „Man kann also mehr damit machen“, erklärt Ludwig Schenk, „das Bein voranstellen oder den Josef auch mal hinknien lassen. Man will den Leuten ja was Neues bieten, die kommen zahlreich und auch von weit her zu uns in die Kirche, um unsere Krippe anzusehen.“ Schenk berichtet davon, dass es im Hochstift sogar organisierte Krippentouren gebe, bei denen enthusiastische Menschen von Krippe zu Krippe zögen, immer auf der Suche nach neuen Inspirationen und Ideen für den Krippenbau. „Eigentlich betreiben wir alle ein bisschen Spionage“, erzählt der Küster und enthüllt damit das Geheimnis, dass auch er selbst auf Krippentour loszieht. „Wir schauen, was die anderen so machen, und wenn uns etwas gefällt, bauen wir das bei uns nach.“ Mit diesem Geständnis ist das Eis gebrochen, und Ludwig Schenk spricht mit viel Witz und immer größerer Erzählfreude von den Krippen seiner Pfarrgemeinde, seinen Ämtern als Küster und Pfarrchronist und vom Gemeindeleben in St. Johannes Baptist.

Verwendung heimatlicher Materialien

 

Seit etwa 40 Jahren stellt die Familie Knoke alljährlich die Krippe auf. Bereits in der Vorweihnachtszeit zeigen Maria und Josef, die Hirten und Könige den Weg zur Begegnung mit Jesus am Weihnachtsfest. Verschiedene Leuchtmittel setzen die Krippe ansprechend in Szene. Durch die Verwendung heimatlicher Materialien entstehen stets neue Darstellungen um das weihnachtliche Wunder. Viele Krippenfreundinnen und Krippenfreunde kommen nach Schwaney, um einfach nur vor der Krippe zu verweilen oder auch Anregungen für ihre Heimatpfarrei mitzunehmen.

Eigentlich ist Ludwig Schenk nur für die Küsterin eingesprungen und vertritt die junge Mutter während ihrer Babypause. „Mein eigentlicher Beruf“, so Ludwig Schenk lachend, „ist Rentner.“

Küsterinnen in Schwaney

Dass St. Johannes Baptist von einer Küsterin betreut wird, ist nichts Neues. Bereits seit 2003 haben dieses Amt in Schwaney Frauen inne. „Die aktuelle Küsterin und ihre Vorgängerin sind in der Gemeinde hochgeschätzt“, berichtet Ludwig Schenk. Engagierte Frauen sind in Schwaney aber nicht nur im Küsteramt anzutreffen, sondern auch als Figur in der Krippe. Während in den meisten anderen Krippen ausschließlich Hirten bei ihren Schafen stehen, bezeugt im Figurenensemble der neuen Krippe in St. Johannes Baptist eine Hirtin die Geburt Christi.

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Bistumskalender 2022: Auf dem Weg im Erzbistum Paderborn

Der diesjährige Bistumskalender nimmt uns mit auf eine Reise durch das Erzbistum Paderborn und macht jeden Monat Halt an zwei besonderen Orten: an zahlreichen Kapellen oder Kreuzwegen, die jeweils Zeugen einer interessanten Entstehungsgeschichte sind. Darüber hinaus erzählt der Kalender faszinierende Geschichten von Menschen, die mit diesen Orten verbunden sind – manchmal nicht nur über viele Jahre, sondern sogar über weite Entfernungen hinweg. Wir stellen Ihnen hier alle zwei Wochen das neueste Kalenderblatt vor.

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