Mit der Wintersonnenwende ist auf der Nordhalbkugel die längste Nacht des Jahres vorbei. Die Tage werden wieder heller. Das ist eine astronomische Tatsache. Aber da ist noch ein anderes Licht: Mit Jesus ist Gottes Sohn geboren und mit ihm das „Licht der Welt“ (Joh 8,12). In den Kirchen und Häusern stehen sie noch, die zentralen Symbole der Weihnacht. Der mit Kerzen geschmückte Tannenbaum und die Krippe. Mit Maria, Josef und dem Jesuskind, Ochse und Esel, Hirten und Königen. Aus Krypten und Kellern sind sie abermals – entstaubt und herausgeputzt – in die gute Stube gewandert, um die Weihnachtsgeschichte zu erzählen.
Alles andere als angestaubt
Dr. Bettina Heine-Hippler ist Denkmalpflegerin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Sie hat die wissenschaftliche Beschäftigung mit Krippen zu ihrem persönlichen Schwerpunktthema gemacht. Angefangen hat sie damit vor etwa 20 Jahren, als die Kirchenkrippe in ihrer Heimatgemeinde St. Martin in der Dortmunder Gartenstadt restauriert werden musste. Was sie beobachtet: „Krippen sind alles andere als ein angestaubtes Thema. Noch vor zehn Jahren wurden sie wie Blumenvasen hingestellt. Ganz nach dem Motto ‚Eine Krippe haben wir auch‘. Heute aber achten die Menschen wieder mehr auf die Figuren. Und in Kirchen werden wieder zunehmend Wandelkrippen aufgestellt.“