Schnell entstehen am Malort Diözesanmuseum Linien, Formen und erkennbare Figuren auf den Blättern, während durch gleichbleibende Pendelbewegung zwischen Farbtisch und Malwand ein Rhythmus im Raum entsteht, der beruhigt. „Wenn man in die kindliche Gedankenhaltung kommt, kann man sich sogar den Luxus erlauben, dass etwas nicht klappt“, macht Stiegemann Mut, sich auszuprobieren.
Bettina Schmidt, Seelsorgerin an den Michaelsschulen, genießt diese Auszeit. Sie ist bereits zum dritten Mal dabei. „Das ist meine ganz persönliche Ruhezeit aus dem Alltag und in der Adventszeit. Ich male gern und vor allem gern mit Farben. Es ist ein Innehalten. Ich komme ohne konkrete Idee beim Malen her, und bin gespannt,was letztlich dabei herauskommt.“ Beim ersten Mal sei sie durch den Urlaub inspiriert gewesen, beim zweiten Mal durch Pfingsten. „Jetzt ist es der Advent geworden“, darf sich Bettina Schmidt über leuchtende Adventskerzen freuen.
Der Moment zählt
„Für mich zählt der Moment hier. Es ist eine Auszeit, in der ich angeregt werde durch die Farben – diese faszinierende Farbpalette“, erzählt eine andere Teilnehmerin. Ihrem Bild sieht man die Freude der vielen Farbmöglichkeiten an. Das Motiv passe so jetzt zu ihr. Außerdem nutze sie den Vorteil des Malorts Diözesanmuseum, indem sie Zuhause keine Staffelei aufbauen müsse.
Kreativität sei so nicht ihr Ding, gibt eine andere Teilnehmerin zu, die sich die „Ausdrucksmalerei“ in Diözesanmuseum nun zum festen Termin gemacht hat. Sie tue etwas für sich, sogar fast etwas wie eine Therapie. „Ich bin zum zweiten Mal dabei. Mein erstes Bild hat sogar einen eingerahmten Platz im Wohnzimmer gefunden“, ist sie stolz und hat sich mit der Auszeit selbst belohnt.