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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Die Kirche muss den Menschen etwas geben

Erzbistumskalender 2022: St. Meinolf in Hagen ist eine moderne Kirche – nicht nur in Sachen Architektur

Libenter Canto

Die Chorprobe ist vorüber. Eindreiviertel Stunden Neues Geistliches Liedgut, dazu Gospels und der eine oder andere Klassiker zeigen Wirkung. Die Stimmung unter den gut 30 Sängerinnen und Sängern des Kirchenchors „Libenter Canto“ beim Auseinandergehen ist fröhlich und gelöst. Der Name des Chors kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Ich singe gern“ – ein stimmiges Motto. Andere Chöre mögen nach Perfektion streben und sich hochkomplexe Barockkantaten zumuten. „Bei uns steht die Freude am Singen im Vordergrund“, sagt Mathias Diekhans, einer der Sänger und zugleich geschäftsführender Vorsitzender im Kirchenvorstand von St. Bonifatius in Lippstadt. „Bei uns kann jede und jeder mitsingen. Natürlich geben sich alle Mitglieder Mühe. Wenn trotzdem mal ein falscher Ton herauskommt, ist das unter Freundinnen und Freunden kein Drama.“

Leben in dem Gebäudekomplex

Freundlich, fröhlich, einladend, hell – diese Eigenschaften charakterisieren nicht nur den Chor. Genauso lässt sich auch das Kirchengebäude von St. Bonifatius in Lippstadt beschreiben. Das Kirchengebäude ist eines der jüngsten im Gebiet des Erzbistums Paderborn. Die Weihe fand erst am 17. April 1982 statt. Beim Bau, den Kirchenvorstand Mathias Diekhans als junger Mann miterlebte, wurde vieles richtig gemacht. Da ist zum einen die wunderbare Akustik, die zum Singen einlädt während der Chorprobe und auch im Gottesdienst. Zum anderen wurde die Kirche samt Gemeindezentrum – vor 40 Jahren noch eine Seltenheit – weitgehend barrierefrei errichtet. Das zahlt sich aus. St. Bonifatius ist heute ein Begegnungszentrum, an dem inklusive Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Behinderung stattfinden. Geht es nach Kirchenvorstand Diekhans, sollen diese Angebote in Zukunft ausgebaut werden: „Damit ist immer Leben in dem Gebäudekomplex.“ Einziges Manko der Architektur ist die fehlende Unterkellerung. Daher wird der markante Kirchturm, über dem sich ein knallbunter Wetterhahn im Wind dreht, als Speicher genutzt.

Auf Jugend ausgerichtet

Der Wetterhahn und viele weitere Details der Architektur zeigen, dass St. Bonifatius in Lippstadt inhaltlich und programmatisch auf die Jugend ausgerichtet ist. Das hat Gründe. Beim Bau der Kirche war das umliegende Viertel eine bevorzugte Wohngegend junger Familien. Gleich hinter der Kirche und dem Gemeindezentrum sind in einem Nebengebäude das Familienzentrum und die katholische Kindertagesstätte St. Bonifatius untergebracht. Nebenan befinden sich die Gesamtschule Lippstadt und die Grundschule an der Pappelallee.

Gemeindeleben verjüngen

„Das Straßenbild mit den vielen Kindern und Jugendlichen täuscht darüber hinweg, dass unser Viertel und unsere Kirchengemeinde in den zurückliegenden vier Jahrzehnten älter geworden sind“, berichtet Mathias Diekhans. „Ich bin es ja auch.“ Als Folge der demografischen Entwicklung hat sich die Jugendarbeit, früher eine Domäne in St. Bonifatius, schwerpunktmäßig zu anderen Einrichtungen in Lippstadt verlagert. Katholische Kinder- und Jugendtreffs gibt es in den Lippstädter Gemeinden St. Elisabeth und St. Clemens, auch der „Treff im Park“ und der Jugendtreff Benninghausen sind Angebote der Kirche. Mathias Diekhans gibt trotzdem die Hoffnung nicht auf, dass es gelingt, in St. Bonifatius das Gemeindeleben zu verjüngen. Deshalb sucht die Gemeinde auch bewusst die Kooperation mit der nahen Gesamtschule. Diekhans meint: „Wir freuen uns über jede neue Messdienerin und jeden neuen Messdiener. Aber Christin oder Christ zu sein ist keine Frage des Alters. Wir sind dankbar für jeden Menschen, der unser Gemeindeleben bereichert.“

St. Bonifatius in Lippstadt

Hier finden Sie weitere Informationen über diesen besonderen Ort.

St. Bonifatius in Lippstadt

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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

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