St. Jodokus in Bielefeld ist eine typische spätgotische Franziskanerkirche. Dem Armutsideal der Mönche entsprechend ist der Bau schlicht und turmlos. Das Geläut ist in einem Dachreiter untergebracht. Das Kirchenschiff ist lang, schmal und hoch. Und genau das macht Georg Gusia zu schaffen. „In St. Jodokus bricht sich der Schall auf äußerst unglückliche Weise“, sagt der Dekanatskirchenmusiker. „Bauspuren lassen zwar darauf schließen, dass die Kirche von Anfang an eine kleine Orgel an der Kirchennordwand im Bereich des vermuteten Lettners besaß. Trotzdem ist die Architektur der Kirche eher auf Wortverkündigung ausgerichtet.“
Kirche vergrößern
Noch schwieriger wurde die Akustik, als in früheren Zeiten Durchbrüche vom Kirchenraum in den Kreuzgang geschaffen wurden, um die Kirche zu vergrößern. „Hätte man damals einige Dinge nur ein bisschen anders gelöst, wäre der Klang viel besser“, sagt der studierte Kirchenmusiker, der seinen Dienst in Bielefeld mittlerweile seit über 30 Jahren versieht. In dieser Zeit hat er gelernt, das Optimale aus seinem Instrument und aus der Architektur der ehemaligen Franziskanerkirche herauszuholen.