„Gott vertrauen – Glauben leben – Zukunft gestalten“, unter diesem Motto stand am Freitagabend das traditionelle Lichtmesstreffen der Katholischen Stadtkirche Dortmund. Rund 200 Teilnehmende aus den Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen, Priester und weitere Hauptamtliche der katholischen Gemeinden in Dortmund sowie aus Verbänden und Einrichtungen nahmen daran Teil. Außerdem zählten Heike Proske, Superintendentin im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund und ihr Stellvertreter Michael Stache zu den Gästen.
Nach einer Eucharistiefeier in der Propsteikirche begann der Paderborner Diözesanadministrator, Monsignore Dr. Michael Bredeck, sein Statement im Katholischen Centrum mit drei Überschriften: „Kirche ohne Illusionen“, „Kirche in Auflösung“ und „dennoch“. Dabei kündigte er den Zuhörerinnen und Zuhörern unbequeme Wahrheiten an. „Machen wir uns ehrlich, machen wir uns nichts vor“, riet er. Das was viele kannten, viele geprägt habe, werde in der Kirche so nicht weitergehen. Auflösungstendenzen seien verbreitet spürbar. Aber dann gebe es auch „dennoch oder trotzdem“. Es gebe etwas, das Menschen weiterhin halte, sich zu engagieren. Das sei eine Hoffnung, „dass wir in der Kirche einen Raum bereiten, in dem wir Gott und einander begegnen können“. Dabei wisse man darum, dass Christen in der Gesellschaft eine Minderheit werden oder schon geworden sind.
Evangelisierung und Engagement
Jetzt gelte es, sich neu aufzustellen im Wissen um die Rahmenbedingungen, die in absehbarer Zeit kommen werden. „Um der Menschen und des Evangeliums willen sollten wir weitermachen, um die Kirche, die ganz anders werden wird, zu gestalten“, sagte Monsignore Dr. Bredeck. Es gebe einen Rahmen auf dem in Zukunft das „Gebäude der Kirche“ stehen sollte. Dies seien Evangelisierung, die Fragen des persönlichen Glaubens und der Einsatz für die Gesellschaft. „Wie können wir uns neu im Glauben gründen und Menschen, die noch nicht glauben oder nicht mehr glauben ansprechen?“, bezeichnete er als die künftig zentrale Frage. Das dürfe allerdings nicht freudlos geschehen, sondern solle auch Spaß machen. Nun habe man noch etwa acht bis zehn Jahre Zeit, sich neu aufzustellen, und diese Zeit sollte nicht vertan werden.