Die schon seit Jahren vom Krieg gebeutelte Bevölkerung ist schwer von den Erdbeben in Syrien und der Türkei betroffen. Die Mitglieder der Helfergruppe in Aleppo, die 450 Familien bei den Lebenshaltungskosten oder ihrer Miete regelmäßig finanziell unterstützen, sind nun selbst auf Hilfe angewiesen.
„Viele Gebäude sind vom Einsturz bedroht“, sagt Schwester Annie in einer Sprachnachricht am gestrigen Abend. „Unsere Helfer haben daher Zuflucht in einer Kirche gefunden, solange die Nachbeben andauern.“ Das Erdbeben trifft ein Land, das durch den jahrelangen Bürgerkrieg bereits in einem katastrophalen Zustand ist, in dem es fast unmöglich sei zu leben, sagt Schwester Annie. Schon vor dem Erdbeben waren die Menschen in Syrien von Hunger bedroht. Der kontinuierliche Anstieg der Preise, der Kollaps der syrischen Währung und die dadurch bedingt stetig sinkenden Löhne lassen die Armut ständig wachsen.
„Gemeinsam helfen helfen“
„Es ist herzzerreißend, dass die Menschen in Syrien angesichts dieser wirtschaftlichen Situation kaum Zugang zum Lebensnotwendigsten haben.“ Vor allem der Mangel an Energie lähme das Land, in den meisten syrischen Städten sei Elektrizität normalerweise nur zwischen ein und vier Stunden täglich verfügbar – Das Erdbeben habe selbst diese rudimentäre Versorgung teilweise unterbrochen.
„Wir stehen vor riesigen Herausforderungen, weil wir nicht genug Hilfe leisten können“, sagt Schwester Annie, die mit ihren Helferinnen und Helfern nun selbst von Not betroffen ist. „Am schlimmsten ist es, wenn uns Familien um Nahrungsmittel, Milch für ihre Kinder, oder Medikamente bitten – und wir haben nichts mehr, das wir ihnen geben können.“ Angesichts der Folgen des Erdbebens sei nun jede Hilfe willkommen und dringend notwendig. „Aktuell haben die Menschen kein Essen, keine Decken – bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.“ Auch einen persönlichen Verlust hat die Gruppe um Schwester Annie zu beklagen: Ein katholischer Priester ist in Aleppo in einem zusammengestürzten Gebäude ums Leben gekommen.
Der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V. ruft zu Spenden auf und unterstützt auch selbst die Helfergruppe von Schwester Annie mit einer ersten Soforthilfe von 30.000 Euro. Unter dem Motto „Gemeinsam helfen helfen“ bittet der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn um weitere Spenden. Konto: IBAN DE 54 4726 0307 0000 0043 00 bei der Bank für Kirche und Caritas mit dem Stichwort „Erdbebenhilfe Syrien“ oder über das Spendenportal der Caritas-Stiftung www.gemeinsamhelfenhelfen.de.