Ein Gottesdienst in geschlechtergerechter Sprache war der Auftakt für die 4. Frauenkonferenz, die am Gedenktag der heiligen Katharina von Siena, einer Kirchenlehrerin aus dem 14. Jahrhundert, stattfand. Viele Frauen begehen diesen Anlass als Tag der Diakonin – in diesem Jahr zum 25. Mal. Nach den ersten drei Frauenkonferenzen in Paderborn waren in diesem Jahr erstmals zwei Dekanate – Lippstadt-Rüthen und Hellweg – Gastgeber: „Das hat für eine größere Breitenwirkung in der Region und für mehr Beteiligung von ehrenamtlichen Frauen gesorgt“, freute sich Dr. Annegret Meyer vom Organisationsteam der Frauenkonferenz. Die Leiterin der Abteilung Glauben im Dialog im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn ist auch Mitglied in der Kompetenzeinheit Frauen im Erzbistum.
„Mit der vorbereitenden Arbeitsteilung zwischen den Dekanaten als Gastgebenden, der Arbeitsgemeinschaft Frauenverbände, dem Diözesankomitee und dem Generalvikariat hat das Format der Frauenkonferenz eine wichtige Weiterentwicklung hin zu gemeinsamer Verantwortung erfahren“, so die Theologin. Die Trägerschaft der Veranstaltung hatte das Bildungs- und Tagungshaus Liborianum übernommen.
Ermutigende Impulse
Wie und wo Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche schon möglich ist, veranschaulichten in Werl fünf Frauen mit ermutigenden Impulsen: Frauenseelsorgerin Dr. Annette Jantzen aus dem Bistum Aachen möchte mit ihrem Projekt „Gotteswort weiblich“ Frauen in der Liturgie sichtbar und hörbar machen. „Die Bibel ist voller Bilder von Gott, die aber nicht mit Gott selbst verwechselt werden sollten“, so die Theologin. Leider geschehe dies oft, weshalb es sich für viele falsch anfühle, Gott anders zu nennen als zum Beispiel „Vater“. „Von Gott ist so viel mehr Schönes zu sagen als das Gewohnte“, zeigte sich Jantzen jedoch überzeugt. Dorothee Mann, geistliche Leiterin der HEGGE-Gemeinschaft mit Sitz in Willebadessen, sprach sich aus für eine „kirchliche Sprache, die in unserer Zeit verstanden wird“. Gemeinsames Anliegen der Frauen in ihrer Gemeinschaft sei es, „Verantwortung zu übernehmen für eine Kirche der Freiheit“, machte die Dozentin für Theologie und Spiritualität deutlich.