Weniger Berührungsängste – mehr Vertrauen
„Die Berührungsängste sind weniger geworden. Die Angst, dass der große Pastoralverbund die kleinen Gemeinden und Initiativen frisst ist nicht mehr zu spüren“, verdeutlicht Kirchenvorstandsmitglied Franz Streyl. „Das ist ein enormer Fortschritt.“
Auch in der pastoralen Arbeit selbst hat sich im Pastoralverbund einiges geändert. Das Zentrum bilden nun die fünf Erlebnisfelder „Glaube erleben“, „Gemeinschaft erleben“, „Hilfe erleben“, „Kultur erleben“ und „Ökumene erleben“. „Der beschleunigte gesellschaftliche Wandel ermutigte uns, mit der Vision ‚menschlich – gläubig – lebendig‘ den Pastoralverbund Lippe-Detmold als lebendige Gemeinschaft in einer Netzwerkstruktur zu verstehen“, erklärt Gisela Gewies, Vorsitzende im Pastoralrat. Der Pastoralverbund Lippe-Detmold wird sich als ein vielfältiges Netzwerk mit verschiedenen Knotenpunkten wie den Kirchorten, den Erlebnisfeldern, Kindertagesstätten und anderen pastoralen Orten und Gelegenheiten darstellen. „Wir werden uns in Zukunft immer stärker als Netzwerk kirchlicher Orte organisieren, an denen Menschen in spezifischer Weise in Selbstverantwortung Kirche gestalten. In diesem Netzwerk sind die Erlebnisfelder Mittelpunkt unseres Handelns.“
Es darf Unstimmigkeiten geben
Diese Änderungen sollen auch in der Leitungs- und Arbeitsstruktur deutlich werden. Ein gleichberechtigtes Gespann aus dem Pfarrer als Leiter des Pastoralverbunds, dem Leiter pastorales Netzwerk und dem Verwaltungsleiter bildet die neue Leitungsebene. Unterstützt werden sie durch die AG Kirchenvorstände und den Pastoralrat. Das Besondere am Pastoralrat ist dabei, dass ihm je zwei Vertreter jeder Gemeinde angehören, ganz egal, wie groß oder klein die Gemeinde ist. Durch diese Organisation soll gewährleistet werden, dass jede Gemeinde mit ihren individuellen Anliegen gehört und beteiligt wird. Herausgestellt wird zudem, dass nicht jeder einzelne Bezirk oder jede einzelne Gemeinde alles leisten muss, sondern die eigenen Stärken in das Leben im Pastoralverbund einbringt.
„Wir haben im Laufe des Prozesses gemerkt, dass eine Phase der Auseinandersetzung miteinander und untereinander wichtig ist und es dabei auch Unstimmigkeiten geben darf. Nach dieser Phase konnten wir aber umso besser arbeiten und haben nun Vertrauen zueinander entwickelt. Mit dieser Unterstützung im Rücken macht es uns Spaß Verantwortung zu übernehmen, denn wir wissen, dass wir alle Teil einer starken Glaubensgemeinschaft sind“, resümiert Franz Streyl.