Gebet, Gesang, Gespräch – diese drei Elemente machen einen Nightfever Gebetsabend aus. Auch in diesem Jahr fand am zweiten Samstag der Libori-Woche der traditionelle Nightfeverabend im Paderborner Dom statt. Zur Ruhe kommen. Für einen Moment dem Kirmestrubel entfliehen. Eine Kerze entzünden. Der Musik lauschen. Mit Gott sprechen. Inneren Frieden finden. Bis 23 Uhr waren dafür die Portale der Kathedralkirche des Erzbistums Paderborn geöffnet.
Achterbahnfahrt der Gefühle auf der Kirmes und im Glauben
Vikar Dominik Riedl eröffnete den besonderen Gebetsabend mit der Feier der Abendmesse. In seiner Predigt verband er das Evangelium des Sonntags von der Perle im Acker mit der Libori-Kirmes. Mit einem Karussell zu fahren, verändere die Fahrgäste. Keiner steige so aus, wie er eingestiegen sei. Auch der Kaufmann im Evangelium sei verwandelt worden – vom Fund der Perle. Der Kauf der Perle sei für ihn wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle gewesen. Mit Blick auf die Gläubigen heute ist Vikar Riedl überzeugt: Das steilste Fahrgeschäft auf Libori sei die Kirchenbank. Wer in die Kirche hineingehe, komme oft ganz anders wieder heraus. Es ist nicht nur die Atmosphäre der Kirche, die verändere, sondern vor allem Gott selbst, der im Leben der Menschen wirke und es verwandle. Mit der Ausrichtung auf diesen Gott werde das eigene Leben zum Acker, in dem der Schatz der Perle verborgen ist. Der Glaube an Gott sei nicht nur ein kurzer Nervenkitzel, der beim Karussellfahren zu erleben sei, sondern richte das ganze Leben aus.