In Deutschland ist Mariä Himmelfahrt im Saarland und in einigen Regionen Bayerns ein Feiertag. In Österreich ist Maria Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag, im Bundesland Tirol wird das Fest zudem im Gedenken an die Befreiung Tirols im Jahr 1809 als „Hoher Frauentag“ gefeiert. In Lichtenstein ist Mariä Himmelfahrt der Staatsfeiertag. In acht Kantonen der Schweiz ist Mariä Himmelfahrt ein dem Sonntag gleichgestellter Tag.
Mariä Himmelfahrt: Das Fest, das die katholische Kirche am 15. August feiert, mag auf den ersten Blick rätselhaft erscheinen. Maria, die Mutter Jesu, wurde nach ihrem Tod in den Himmel aufgenommen. Wie soll man sich das vorstellen? Und welche Bedeutung hat das Fest in der katholischen Kirche?
Marias Himmelfahrt kurz erklärt
Im Deutschen wird für das Fest umgangssprachlich die Bezeichnung „Mariä Himmelfahrt“ verwendet. Das legt nahe, dass es sich um die gleiche Form von Himmelfahrt handelt, mit der Jesus 39 Tage nach Ostersonntag in den Himmel aufgestiegen ist. Doch da gibt es einen wichtigen Unterschied. Der zeigt sich zum Beispiel in den lateinischen Bezeichnungen für die beiden Feste: Christi Himmelfahrt heißt offiziell „Ascensio Domini“, also „Auffahrt des Herrn“. Während Mariä Himmelfahrt „Assumptio Mariae“ genannt wird, was „Aufnahme Mariens“ bedeutet. Die unterschiedlichen Namen heben hervor: Maria ist nach wie vor ein Mensch. Sie fährt nicht zum Himmel auf, sondern wird von Gott aufgenommen.
Doch warum wird sie überhaupt in den Himmel aufgenommen? Maria kommt eine besondere Stellung im Heilsplan Gottes zu: Durch ihre Zusage und ihr Vertrauen kommt Gottes Sohn in die Welt. Zeitlebens hat sie eine enge Verbindung zu Jesus – und in dieser Beziehung bleibt sie auch im Tod und über den Tod hinaus. Ihre Aufnahme in den Himmel bringt sie körperlich in die Nähe Gottes, eine Nähe, in der sie spirituell bereits war.