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Erzbistum Paderborn
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Innenraum der Kluskapelle in Ahden© Besim Mazhiqi

Im Blütenmeer ein Friedenszeichen

Erzbistumskalender 2024: Seit drei Generationen kümmert sich die Familie Schweins um die Kluskapelle in Ahden

„Frühling lässt sein blaues Band / Wieder flattern durch die Lüfte“ – und rings um die Kluskapelle in Ahden, einem Ortsteil der Stadt Büren, blühen wie auf Bestellung die Krokusse. Sie blühen aber nicht einfach so. Jemand hat das gefallene Laub des Vorjahrs vorsichtig weggeharkt, Papierschnipsel und Unrat vom Rasen geklaubt. Dieser Jemand hat einen Namen: Helmut Schweins.

Obwohl es für ihn mit viel Arbeit verbunden ist, freut sich der über 80-jährige ehrenamtlich engagierte Christ auf die warme Jahreszeit. Bald schon geht es in der Kluskapelle wieder los mit den abendlichen Andachten, den Besuchen der Bus- und Wandergruppen und mit den Hochzeiten. „Die Kapelle wird von den Leuten hier am Ort und von den Auswärtigen gut angenommen“, sagt Helmut Schweins. „Und mir macht die Arbeit nichts aus. Mit dem Glauben entsteht die Freude.“

Eigentlich gehört die Kluskapelle der Stadt Büren. Aber was bedeuten schon Eigentumsverhältnisse? Wenig angesichts der Tatsache, dass sich die Familie Schweins bereits seit drei Generationen um die Kapelle kümmert. Gegenwärtig gibt es eine besondere innerfamiliäre Arbeitsteilung: Bei der Pflege der Kluskapelle hat Helmut Schweins das Sagen, seine Frau Marie-Luise unterstützt ihn. In der Pfarrkirche St. Antonius Einsiedler ist es andersherum: Hier gibt Marie-Luise als Küsterin den Ton an, und ihr Mann hilft mit. Stehen schwere Arbeiten an, bringen sich glücklicherweise weitere Mitglieder der Familie und der Gemeinde helfend ein. „Wir sind doch schon etwas älter“, räumt Helmut Schweins ein. „Allein würden wir die Aufgaben nicht mehr schaffen.“

Ein Friedenszeichen in Ahden

Der niederdeutsche Begriff „Klus“ leitet sich von „Klause“ ab und bezeichnet eine alte Kapelle, in der eine Klausnerin oder ein Klausner eremitisch lebte. Bei der Ahdener Kluskapelle handelt es sich jedoch nicht um eine historische Einsiedelei, sondern um einen Bau aus dem Jahr 1933. Die ursprüngliche Klus wurde 500 Jahre früher, nämlich im Jahr 1433, erbaut. Allerdings wurde der Ort Ahden mitsamt der Kluskapelle in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges von Truppen des schwedischen Feldherrn Carl Gustav Wrangel zerstört. Zum Zeitpunkt der Zerstörung waren in Münster und Osnabrück bereits die Friedensverhandlungen angelaufen. Weil aber die Kriegsparteien versuchten, vor dem Friedensschluss noch Geländegewinne zu erzielen, nahmen die Kampfhandlungen zu Kriegsende an Heftigkeit zu. Das Dorf Ahden wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut, doch die Kluskapelle blieb Ruine, und mit ihren Mauerresten verschwand das Wissen darum, wo sie einst gestanden hatte.

„Dass die neue Kapelle am Standort der alten Klus wieder aufgebaut werden konnte, ist einem Mitglied unserer Familie zu verdanken“, erzählt Helmut Schweins mit hörbarem Stolz in der Stimme: „Als die Ahdener Bevölkerung anlässlich des 500-jährigen Jubiläums ihre Kluskapelle erneuern wollte, war es meine Großmutter Franziska, die sich an die alten Dorfgeschichten erinnerte und wusste, wo die Grundmauern der alten Kluskapelle zu finden waren.“ Tatsächlich stieß man bei Ausgrabungen an der angegebenen Stelle auf die Fundamente des untergegangenen Gotteshauses. Bald nach der Fertigstellung des Neubaus der Klus im deutschen Schicksalsjahr 1933 brach wieder Krieg aus. Die Kluskapelle in Ahden spannt damit den Bogen vom Dreißigjährigen Krieg zum Zweiten Weltkrieg und ist daher mehr als ein Ausflugsort: Sie ist ein Friedenszeichen.

Die Kluskapelle in Ahden

Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Ort.

Das Kalenderbild

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