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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi

Kapelle und Stadt in wechselseitiger Beziehung

Erzbistumskalender 2024: Mit ihrem leuchtenden Kreuz zieht die Kreuzbergkapelle in Arnsberg die Blicke der Menschen auf sich

Als Stephan Schröder im Jahr 2022 als neuer Propst nach Arnsberg kam, musste er sich sein Wirkungsfeld mit zehn Pfarreien und mit dem neuen geistlichen Zentrum im ehemaligen Kloster Wedinghausen erst erschließen. Zuvor war Schröder 16 Jahre in der Sonderseelsorge tätig gewesen, 13 Jahre davon als Direktor des Jugendhauses Hardehausen und als Diözesanjugendpfarrer. Ein Ort, zu dem Schröder in Arnsberg sofort eine Beziehung aufbaute, war die Kreuzbergkapelle zu den sieben Schmerzen Mariens.

„Als ich das erste Mal dort oben war, fühlte ich mich unwillkürlich an die Kapelle ‚Dominus flevit‘ auf dem Ölberg in Jerusalem erinnert“, erzählt Stephan Schröder. „Zwischen Arnsberg und Jerusalem liegen natürlich Welten, nicht nur geografisch. Vergleichbar ist eigentlich nur der grandiose Ausblick von der Kapelle über das Tal hinweg auf die Stadt. Dieser Ausblick hat in mir aber eine innere Saite angeschlagen. Seither gehe ich oft und gern auf den Arnsberger Kreuzberg.“

Auch ohne Assoziationen an die Heilige Stadt Jerusalem: Der Ausblick von der Kapelle über das Ruhrtal auf die Arnsberger Altstadt ist wunderschön. Doch auch in der entgegengesetzten Blickrichtung zeigt sich eine enge Verbindung zwischen der Stadt und der Kapelle. Von vielen Gassen, Straßen und Plätzen Arnsbergs aus öffnet sich der Blick auf die Kreuzbergkapelle. Besonders schön ist der Anblick in der Dämmerung und in den Nachtstunden, wenn das Kreuz an der 1868 im neugotischen Stil errichteten und vom Paderborner Bekennerbischof Konrad Martin geweihten Kapelle hell erleuchtet ist.

Arnsberger Kreuzberg-Andachten

Für viele Menschen aus Arnsberg und aus der Region sind die Kreuzbergkapelle und der von ehrenamtlich Engagierten gepflegte Kreuzweg das ganze Jahr über wichtige Bezugspunkte ihres spirituellen Lebens. Wie „Dominus flevit“ auf dem Ölberg in Jerusalem gewinnt auch die Arnsberger Kreuzbergkapelle während der Passionszeit besondere Bedeutung. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit fand sich dort von der Fastenzeit bis zum Fest der Kreuzerhöhung am 14. September jeden Freitag eine Schar von Gläubigen ein, um miteinander im Gebet die 14 Stationen des Kreuzwegs zu begehen. Teilweise wurden die Kreuzweggebete liturgisch begleitet. Diese Tradition hat Propst Schröder neu aufleben lassen. Wenigstens in der Fastenzeit gibt es auf dem Arnsberger Kreuzberg wieder Andachten.

Die große Karfreitagsprozession auf den Kreuzberg musste hingegen nicht wieder belebt werden. Dazu finden sich in den Morgenstunden Hunderte Gläubige ein. „Der Kreuzberg ist dann besser besucht als die Karfreitagsliturgie in der Propsteikirche“, sagt Stephan Schröder. „Das musste ich in meinem ersten Jahr in Arnsberg erst lernen.“ Noch größer ist der Zulauf am Ostersonntag. Dann brennt auf dem Kreuzberg das vom Arnsberger Heimatbund vorbereitete Osterfeuer, eines der größten seiner Art im Sauerland.

Das Osterfeuer folgt einer eingespielten Choreografie. Bei Sonnenuntergang zieht ein Fackelzug mit mehreren Hundert Beteiligten auf den Berg. Die Kreuzwegstationen erhellen bengalische Lichter. Anschließend wird das Osterfeuer entzündet. Dafür wird in den Wochen zuvor ein gigantischer Haufen von Fichtenreisern kunstvoll zusammengesteckt. Den Abschluss bildet ein Höhenfeuerwerk. Für viele ist es ein Spektakel. Aber nicht wenige sehen darin ein Symbol dafür, dass der auferstandene Christus das Licht in die Welt getragen hat. Und damit ist auch Arnsberg ein Jerusalem.

Kreuzbergkapelle in Arnsberg

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