Zu drängenden Fragen im Dialog bleiben
Hauptaufgabe des neu konstituierten „Synodalen Ausschusses“ wird es nun sein, bis spätestens März 2026 die Einrichtung eines Synodalen Rates vorzubereiten. In diesem Gremium sollen dann Bischöfe und Laien gemeinsam an den vier Kernthemen des Synodalen Weges weiterarbeiten: Macht und Gewaltenteilung in der Kirche, die Rolle der Frau in der Kirche, Leben in gelingenden Beziehungen und priesterliche Lebensform. Alle vier Themen wurden im Rahmen des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland in eigenen Foren intensiv betrachtet. Hintergrund: Nach der Veröffentlichung der MHG-Studie zum Sexuellen Missbrauch im Raum der Kirche hatte die Deutsche Bischofskonferenz den Synodalen Weg als „Weg der Umkehr und Erneuerung“ beschlossen und 2019 gemeinsam mit dem ZdK gestartet, um mögliche systemische Ursachen für Missbrauch in der Kirche zu identifizieren.
Der „Synodale Rat“ für die Kirche in Deutschland ist als gemeinsames Beratungs- aber auch Beschlussorgan von Bischöfen und Laien geplant. Hierin liegt eine grundsätzliche Herausforderung: Der Vatikan hat die Gründung eines Synodalen Rats mit Blick auf die Autorität des Bischofsamtes zurückgewiesen. Paderborns Diözesanadministrator Dr. Michael Bredeck ordnet dies vor dem Eindruck der ersten Sitzung des Synodalen Ausschusses ein: „Das, was der Vatikan befürchtet, ist durch den ‚Synodalen Rat‘ gar nicht geplant, denn dessen Beschlüsse entfalten aus sich heraus keine Rechtskraft. Die nicht delegierbare Verantwortung der Bischöfe würde durch den ‚Synodalen Rat‘ nicht in Frage gestellt. Darüber und über die weiteren Schritte einer Veränderung in der katholischen Kirche auf der Basis der Weltsynode wurde in Essen gründlich gesprochen“, erklärt Diözesanadministrator Dr. Michael Bredeck.
Große Verantwortung ist bewusst
Für ihn habe die konstituierende Sitzung sehr deutlich gemacht, „dass alle Beteiligten um ihre große Verantwortung wissen und diese sehr ernst nehmen“, erklärt der Paderborner Diözesanadministrator. Der Wunsch nach mehr Beteiligung des gesamten Volkes Gottes, sei ein hohes Gut, das auch im synodalen Prozess der Weltkirche verortet und mitgetragen sei. „Daher bitten wir um das Wirken des Heiligen Geistes für unseren Reformdialog in Deutschland, aber ebenso für den synodalen Prozess der Weltkirche“, macht Diözesanadministrator Bredeck deutlich.
Neben dem Hauptaugenmerk, die Einrichtung eines Synodalen Rates vorzubereiten, kommen dem Synodalen Ausschuss weitere Aufgaben zu: Die Mitglieder entwickeln die Initiativen weiter, die auf dem Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland beraten, aber noch nicht beschlossen wurden. Nicht zuletzt setzen sich die Ausschussmitglieder mit der „Synodalität als Grundvollzug der Kirche“ auseinander. „Das ist für mich wesentlich“, betont Diözesanadministrator Msgr. Dr. Bredeck. „Der Wunsch von Papst Franziskus, eine aufeinander hörende Kirche zu sein, steht noch vor der konkreten Frage, ob und wie Bischöfe und Laien gleichberechtigt entscheiden können. Synodalität muss das Fundament unseres Miteinanders in der Kirche sein.“