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Erzbistum Paderborn
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© Breedfoto / Shutterstock.com / Erzbistum Paderborn

Nikolaus Geschichte, Bräuche und Geschenke

Der heilige Nikolaus ist einer der beliebtesten Heiligen der Christenheit. Vor allem für Kinder ist sein Fest etwas ganz Besonderes. Auf dieser Seite finden Sie Wissenswertes über Nikolaus von Myra sowie Geschichten und Bräuche zu seinem Fest.

Nicht mehr lang und es stehen wieder liebevoll gefüllte Stiefel vor den Türen, während die Kinder in ihren Betten den Morgen kaum erwarten können: Am 6. Dezember ist Nikolaustag und wir erinnern uns an den Bischof aus Myra. Nikolaus ist über Konfessionsgrenzen hinweg einer der bekanntesten Heiligen im Christentum. Und zugleich einer der unbekanntesten. Nur wenig wissen wir aus seinem Leben und es ranken sich zahlreiche Legenden um ihn.

Wer war Sankt Nikolaus? Welche Bedeutung hat er für uns heute? Und woher stammen die vielen Bräuche, die wir Jahr für Jahr lebendig halten?

Der echte Nikolaus

Hinter dem Nikolaus, den wir heute als Heiligen verehren, stehen zwei historische Personen: Zum einen Nikolaus von Sion, der im 6. Jahrhundert nach Christus in einem Ort in der Nähe von Myra lebte, Abt und später Bischof von Pinara war. Zum anderen Nikolaus von Myra, der bekanntere der beiden. Er wurde um 280 nach Christus in Patara in Lykien geboren, mit 19 Jahren zum Bischof von Myra geweiht und ist vermutlich an einem 6. Dezember um das Jahr 350 nach Christus gestorben.

Übereinstimmenden Berichten zufolge wurde Nikolaus von Myra im Zuge der Christenverfolgung gefangen genommen und gefoltert. Später nahm er am Konzil von Nizäa teil. Sein Vermögen soll er unter Notleidenden verteilt haben. Daher stammt wohl sein Ruf als Wohltäter.

Später verschmolzen beide Bischöfe zur Figur des heiligen Nikolaus. Seine Verehrung ist bereits für das 6. Jahrhundert belegt. Im 11. Jahrhundert wurden die Gebeine des Nikolaus von Myra von italienischen Kaufleuten nach Bari in Süditalien gebracht. Dort, in der Basilika San Nicola, befinden sich die Reliquien noch heute.

Geschichten vom heiligen Nikolaus für Kinder

Der heilige Nikolaus war ein gütiger Mann, der Kindern und Erwachsenen viel geholfen hat. Wollt ihr mehr über ihn erfahren? Hier findet ihr Geschichten, die prima zum Vorlesen oder Selberlesen sind:

Legenden um den heiligen Nikolaus

Für unser Nikolausbild sind die zahlreichen Geschichten, die um ihn entstanden sind, weitaus bedeutsamer als die wenigen historischen Fakten. So soll es in Myra einen Vater gegeben haben, der drei Töchter hatte. Aber er konnte das Geld für die Mitgiften nicht aufbringen und sah sich deshalb gezwungen, seine drei Töchter in die Prostitution zu geben. Nikolaus hörte davon und warf an drei aufeinanderfolgenden Abenden je einen großen Goldklumpen durchs Fenster der drei Mädchen. So befreite er sie aus der Misere.

Einer anderen Erzählung zufolge ist Nikolaus Schiffsleuten in Seenot erschienen. Mithilfe wundersamer Kräfte übernahm er die Steuerung ihres Bootes und besänftigte den Sturm.

Als in Myra eine große Hungersnot ausgebrochen war, so eine weitere Legende, lag im Hafen ein Schiff mit Getreide. Das war für den Kaiser in Byzanz abgewogen, sodass die Seeleute das Korn nicht teilen wollten. Nikolaus jedoch versprach, dass es dem Kaiser an nichts fehlen würde, und so stimmten sie zu. Das Erstaunen war groß, als die Seeleute schließlich bemerkten, dass sie trotz ihrer Gabe nichts an Gewicht verloren hatten. Die Menschen in Myra aber sollen dank des Eingreifens ihres Bischofs vom fürchterlichen Hunger erlöst worden sein.

Verehrung

Solche Legenden gibt es viele. Es sind Erzählungen von Wohltätigkeit und Barmherzigkeit, Verständigung und Großmut als Zeichen göttlicher Liebe. Vor dem Hintergrund seiner Geschichte(n) ist der Heilige aus Myra im Laufe der Zeit zum Schutzpatron zahlreicher Berufsstände und gesellschaftlicher Gruppen geworden – vor allem der Kinder und der Seeleute.

Seine Verehrung breitete sich wenige Jahrhunderte nach seinem Tod von Griechenland zunächst über Osteuropa und Russland aus. Seit dem 12. Jahrhundert feiern auch wir in Mitteleuropa das Fest des heiligen Nikolaus. Wobei historische Fakten, Legenden und volkstümliche Bräuche zu einem bunten Nikolauskult verwoben sind. Mit der Reformation verlagerte sich die große Bescherung vom Nikolaustag auf Weihnachten, nicht nur Martin Luther wandte sich gegen die Verehrung des halb-legendenhaften Heiligen. Aber das ändert vielerorts nichts daran, dass Kinder auch dieses Jahr am Morgen des 6. Dezember Mandarinen, Nüsse und kleine Geschenke in ihren geputzten Stiefeln finden. Und als Vorbild in Sachen Nächstenliebe kann Nikolaus für alle Christinnen und Christen gelten.

Nikolausbilder zum Ausmalen

Kreativer Spaß für die Adventszeit – hier finden Kinder und ihre Eltern Ausmalbilder zum Download und Ausdrucken, um die Wartezeit bis zum Nikolaustag zu verkürzen:

Bräuche zum Nikolaus-Tag

Der 6. Dezember ist vor allem ein Fest der Kinder. Beschenkt werden traditionell sie. Ein Brauch, der nicht nur der Legende um die Mitgiftspende, sondern wohl auch dem mittelalterlichen Fest des Kinderbischofs entstammt. Für einen Tag legte hier der Abt oder Bischof die Herrschaft symbolisch in die Hände eines Klosterschülers. Der lobte und tadelte, in ein Bischofsgewand gekleidet, und brachte zur Belohnung Süßigkeiten mit. Wenn Sie dieser mittelalterliche Brauch interessiert, erfahren Sie in diesem Artikel mehr über das Kinderbischofsfest.

So manchem mag der Advents-Klassiker von Rolf Zuckowski im Ohr liegen: „Sprach der Nikolaus zum Weihnachtsmann: Es muss endlich was gescheh‘n! Dass man uns so oft verwechselt, das darf nicht so weitergehn …“ Dabei sind sie ganz gut zu unterscheiden: Der Weihnachtsmann trägt zu seinem weißen Rauschebart einen roten, mit weißem Pelz besetzten Mantel. Der heilige Nikolaus hingegen trägt als echter Bischof ein Bischofsgewand mitsamt Mitra und Bischofsstab.

Als überregionaler Brauch ist es üblich, dass die Kinder am Vorabend ihre geputzten Stiefel vor die Tür stellen. Nikolaus füllt sie in der Nacht dann mit Süßigkeiten und Gebäck, Obst, Nüssen und anderen kleinen Geschenken.

In manche Familien, in Kitas, Schulen und auf Weihnachtsmärkte kommt der Nikolaus als Gabenbringer auch persönlich. Manchmal bringt er noch einen Begleiter mit: einen dunklen Gesellen, der nach dem Benehmen der Kinder fragt und schlechtes Verhalten tadelt. In unseren Breiten kennt man den als Knecht Ruprecht, anderswo heißt er Zwarte Piet, Krampus oder Bullerklas.

Darüber hinaus kennen viele Familien ihre ganz eigenen Bräuche für den Nikolaustag: Sie machen es sich gemütlich und lesen zusammen die Geschichte vom Nikolaus, backen passende Rezepte, singen gemeinsam Adventslieder oder basteln Nikolaus-Deko. Es gibt eben nicht nur unzählige Legenden um den Heiligen aus Myra, sondern auch zahlreiche Wege, seine Geschichte lebendig zu halten.

In Tschechien kommt St. Nikolaus mit dem Pferdeschlitten über das Feld gefahren© Vera Zinkova / Shutterstock.com

Die häufigsten Fragen und Antworten zu Nikolaus

Nikolaustag ist am 6. Dezember. 2024 fällt der auf einen Freitag.

Die Stiefel werden traditionell am Vorabend zu Nikolaus rausgestellt, also abends am 5. Dezember 2024.

Die Figur des Weihnachtsmanns geht auf die Legenden um den heiligen Nikolaus zurück. Erscheint Nikolaus traditionell im Bischofsornat, wird der Weihnachtsmann vor allem als alter Mann mit Rauschebart im roten Gewand dargestellt. Die Gestalt war schon im 19. Jahrhundert in Europa präsent, hat sich in den USA verbreitet. Und durch weihnachtliche Werbekampagnen der Coca-Cola Company hat sie sich ins kulturelle Gedächtnis eingeprägt.

Traditionell werden die Stiefel zu Nikolaus mit Nüssen, Früchten wie Äpfeln und Mandarinen, Weihnachtsgebäck und einem Nikolaus aus Schokolade gefüllt. Aber auch andere kreative Geschenkideen sorgen für eine besondere Überraschung.

In Anspielung auf seine Position als Bischof erscheint Nikolaus traditionell im Bischofsgewand mit Mitra und Krummstab. Vor allem im kommerziellen Kontext wird seine Darstellung oft mit der des Weihnachtsmanns im roten Plüschmantel vermischt.

Ein Impuls für den 6. Dezember für Kinder und ihre Eltern

Heute denken wir an den heiligen Nikolaus. Der den Kindern kleine Geschenke in die Schuhe oder Stiefel füllt. Wisst ihr, was ihn so besonders macht? Er war bekannt für seine Großzügigkeit und sein großes Herz. Er hat gesehen, dass andere Menschen Hunger hatten oder Not litten. Und da wollte er ihnen helfen. Also gab er ihnen von dem, wovon er genug hatte, ab. Stellt euch vor, wie glücklich diese Menschen waren, als sie Geschenke von Nikolaus bekamen!

Schenken und Beschenkt-Werden

Geschenke zu bekommen, fühlt sich toll an, das ist klar. Aber Nikolaus zeigt uns, dass es auch schön ist, zu teilen und anderen eine Freude zu machen. Wenn wir jemandem etwas schenken, machen wir diesen Menschen glücklich. Aber auch wir fühlen uns selber gut. Es ist wie ein Kreislauf der Freude: Wenn wir etwas verschenken, kommt oft ein Lächeln oder eine Umarmung zurück. Jedes Mal, wenn wir teilen und freundlich sind, sind wir so wie Nikolaus mit seinem großen Herzen für alle Menschen.

Probieren wir es aus! Denken wir heute an den heiligen Nikolaus und nehmen wir uns vor, großzügig und liebevoll zu sein – nicht nur heute, sondern jeden Tag.

Wer war der heilige Nikolaus? Leicht erklärt

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