Traditionell gibt es zum Luciafest besonderes Gebäck. Kultstatus haben die „Lussekatter“, das sind safrangelbe, süße Brötchen in S-Form. Zu den Gaben, die die Kinder bei der Lichterprozession mit sich führen, gehört auch knuspriger Pfefferkuchen. Getrunken wird heißer alkoholfreier Punsch oder der skandinavische Glühwein, Glögg, der mit Rosinen und Mandeln aus kleinen Tassen getrunken wird. Kaffee und Tee sind natürlich legitime Alternativen.
Am 13. Dezember, dem Fest der heiligen Lucia, spielt sich in vielen Orten Skandinaviens eine ähnliche Szene ab: Nach Sonnenuntergang versammeln sich die Menschen an den Straßen. In der Dunkelheit warten sie. Dann hört man von ferne Gesang und kurze Zeit später sieht man Kerzenschein. Eine Gruppe junger Menschen kommt heran – allen voran ein Mädchen mit einem Kranz aus Kerzen auf dem Kopf. Sie repräsentiert die heilige Lucia von Syrakus. Und bringt symbolisch Licht und Wärme in die dunkelste und kälteste Zeit des Jahres. Doch was hat es mit dem Fest auf sich? Und welche Bräuche kann man auch zuhause nachfeiern? Das erfahren Sie hier.
Wer war die heilige Lucia?
Lucia lebte Anfang des 4. Jahrhunderts nach Christus in Syrakus, das ist eine Stadt auf der italienischen Insel Sizilien. Ihren frühesten Lebensbeschreibungen zufolge war sie die Tochter eines reichen Mannes. Nach dem frühen Tod ihres Vaters wollte Lucias Mutter das Kind verheiraten. Doch Luzia hatte von Jesus Christus gehört und wollte ihm als Jungfrau ihr Leben widmen. Sie gab ihren Glauben nicht auf und setzte sich gegen ihre Mutter durch.
Es gibt eine Grabinschrift für Lucia in einer römischen Katakombe. Außerdem führen sie alle Märtyrerkataloge. Daher sieht man ihre Existenz als gesichert an und auch die Tatsache, dass sie als Märtyrerin gestorben ist. Sie wird in der katholischen und der orthodoxen Kirche als Heilige verehrt. Und kann aufgrund ihres barmherzigen Handelns auch für uns Menschen heute ein Vorbild sein.