„Finde dein Licht“: Kerzenschein im Kloster

Das Licht einer Kerze in der Dunkelheit des Winters. Auch und vielleicht gerade in diesen Zeiten ein starkes Bild. Bei Kerzenschein spielt der Alltag mal kurz keine Rolle, kommen Menschen zusammen. Es wird gemütlich, friedlich, man kann zur Ruhe kommen und sich auf das besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben. Wie gut, dass es direkt zu Jahresbeginn ein uraltes Fest gibt, das dazu Gelegenheit gibt: Maria Lichtmess – ein Fest ganz im Zeichen des Kerzenscheins.

Lichterprozessionen, Kerzensegnungen und Konzerte in kerzenerleuchteten Kirchen: 16 lebendige oder ehemalige Klosterorte im Erzbistum Paderborn greifen mit der Programmreihe „Finde dein Licht“ von Ende Januar bis Anfang März die Traditionen um das Maria Lichtmess auf. Mit den verschiedensten Angeboten laden sie Kinder, Jugendliche und Eltern ein, sich auf die Suche zu machen, was für sie im Jahr 2024 Licht sein kann.

Hier sind Beispiele aus dem Erzbistum Paderborn:

Im Volksmund Maria Lichtmess genannt, lautet der offizielle Name dieses Festtags „Darstellung des Herrn“. Er geht auf den alten jüdischen Brauch zurück, das erstgeborene Kind im Tempel symbolisch Gott als Eigentum zu übergeben („darzustellen“). Diese Darstellung erfolgte bei Jungen 40 Tage nach der Geburt. So kam der 2. Februar als Termin für das christliche Fest zustande.

Darstellung des Herrn ist eines der ältesten Feste des Christentums. In seiner Erzählung der Vorgänge kurz nach Jesu Geburt bringt der Evangelist Lukas die Formel Christus als Licht der Welt ins Spiel (Lk 2,32). Das könnte ein Grund dafür sein, warum schon früh Lichterprozessionen mit brennenden Kerzen typisch für diesen Festtag waren. Bis heute ist es weit verbreitet, an diesem Tag die Kerzen zu weihen, die im weiteren Jahresverlauf in der Kirche verwendet werden. Gottesdienstbesuchende können bei dieser Gelegenheit oft auch eigene Kerzen segnen lassen. Von den von Kerzen erhellten Gottesdiensten hat das Fest auch seinen umgangssprachlichen Namen: Maria Lichtmess.

Früher endete mit dem Fest Maria Lichtmess die Weihnachtszeit. Seit der Liturgiereform von 1970 ist das nicht mehr so. Seitdem ist der 6. Januar, der Dreikönigstag, der letzte Tag der Weihnachtszeit. Dadurch trat Maria Lichtmess etwas in den Schatten – aus diesem möchte die Programmreihe „Finde dein Licht“ das Fest wieder herausholen. Denn das vielfältige Brauchtum rund um Kerzen und Licht kann Menschen zusammenbringen. Und während man Konzerten lauscht oder Wachskerzen zieht, kann man sich Gedanken darüber machen, was einem selbst im anstehenden Jahr Licht sein kann.