Der Aufstieg ist beschwerlich. Pastor Martin Hufelschulte muss den Kopf einziehen, damit er sich nicht an der niedrigen Decke stößt. Die Ärmel seiner schwarzen Fleecejacke streifen den weißen Putz an den Wänden. Die Wendeltreppe im Seitenturm des Paderborner Domes ist nicht für großgewachsene Menschen wie Hufelschulte gebaut.
Das Wichtigste bei einem Glockenkonzert
Doch der Pastor lässt sich nicht beirren. Es geht um eine letzte Kurve – dann steht Hufelschulte im Glockenstuhl. Ein einziger, hoher Raum. Ein einziger, riesiger Klangkörper. Das ist direkt zu hören, als draußen an der Turmuhr der große Zeiger auf Minute 15 vorrückt. Eine Glocke schlägt dreimal zur Viertelstunde. Der Ton ist so laut, dass man die gerade erklommene Treppe fast wieder herunterfällt. Jetzt ist klar, warum Hufelschulte vor dem Aufstieg sagte: „Das Wichtigste bei einem Glockenkonzert ist ein guter Gehörschutz.“