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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Gesalbt und gesandt

Chrisam-Messe und Priestertag mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz am Montag der Karwoche / Impuls von Abt Dr. Cosmas Hoffmann OSB für 200 Priester

Paderborns neuer Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz weihte in der Chrisam-Messe am Montag der Karwoche, 25. März 2024, im Paderborner Dom die heiligen Öle, die über das Jahr im ganzen Erzbistum zu Weihen und zur Spendung von Sakramenten verwendet werden. Im festlichen Gottesdienst erneuerten zudem 200 Priester des Erzbistums, die sich zum traditionellen Priestertag am Karmontag trafen, ihre Bereitschaftserklärung zum priesterlichen Dienst gegenüber dem neuen Paderborner Erzbischof. Beim Priestertag führte Abt Dr. Cosmas Hoffmann OSB aus der Abtei Königsmünster in Meschede mit dem Thema „Menschwerdung: Freiheit und Entäußerung“ die Geistlichen in die heiligen drei Tage vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu ein. Der Gottesdienst am Karmontag in der Bischofskirche des Erzbistums wurde via Live-Stream übertragen und konnte auch am Bildschirm mitgefeiert werden.

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz weihte in der Chrisam-Messe am Montag der Karwoche die heiligen Öle, die über das Jahr im ganzen Erzbistum zu Weihen und zur Spendung von Sakramenten verwendet werden.

In seiner Predigt in der Chrisammesse mit der Weihe der heiligen Öle und der Erneuerung des Weiheversprechens der Priester erinnerte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz daran, dass bei der Spendung der Sakramente Taufe, Firmung und Weihe (Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe) jeweils das gleiche Öl für die Salbung verwendet wird: Chrisam. „Es ist in Taufe, Firmung und Weihe das gleiche Öl – Chrisam. Die gleiche Würde. Der eine Geist“, unterstrich der neue Paderborner Erzbischof. „Wir sind alle als Getaufte, Gefirmte und Geweihte mit dem gleichen Öl gesalbt und der gleiche Geist ruht auf uns“, bekräftigte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und rief dazu auf, sich das bewusst zu machen. Diese innere Einheit sei das Fundament der je verschiedenen Berufung und Sendung.

„für“ und „mit“ statt „gegenüber“

Die priesterliche Sendung könne geistlich fruchtbar nur gelebt werden, wenn sich ein Priester nicht als „gegenüber“, vielmehr als „mit“ dem ganzen Gottesvolk und „für“ das ganze Gottesvolk begreife, stellte Erzbischof Dr. Bentz heraus. Dies gelte in gleicher Weise für die Glaubenden: Die Taufberufung sei nicht „für sich“ oder gar „gegen“, vielmehr nur „mit“ und „für“ das ganze Gottesvolk zu leben. „Dieses innere spirituelle Selbstverständnis, nämlich ‚für und mit‘ allen, die mit Chrisam gesalbt sind, den Glauben und das Kirche-sein zu leben, darum ist gerade in den kirchlichen Herausforderungen, in denen wir derzeit stehen, neu zu ringen“, forderte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. „Das eine Öl, die eine Salbung, der eine Geist.“

Geistbegabung und Christusfreundschaft

Salbung und Sendung würden unmittelbar beieinander stehen, vertiefte Paderborns neuer Erzbischof. Salbung, Geistbegabung und Sendung seien niemals voneinander zu trennen. „Unser Selbstverständnis im priesterlichen Dienst ist nicht zuerst ein Katalog an bestimmten Aufgaben und Pflichten, ist nicht zuerst eine festgelegte Rolle in Zuordnung und Abgrenzung von anderen Sendungen und Rollen“, betonte der Paderborner Erzbischof im Hinblick auf die Priester. Jesus, der Gesalbte, bewahre vor der Versuchung, dass Priester zu Funktionären werden, deren Wirken nur durch bestimmte Aufgaben und Kompetenzen, Funktionen beschrieben wird. Die innere Dimension, die Geistbegabung, die Christusfreundschaft und die Wirksamkeit seines Geistes seien in der Sendung wesentlich.

Weiheversprechen erneuern

Nach der Predigt von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz erneuerten die anwesenden Priester ihre bei der Priesterweihe abgelegte Bereitschaftserklärung zum priesterlichen Dienst. Erzbischof Bentz fragte nach der Bereitschaft, das Priesteramt als getreue Mitarbeiter des Bischofs auszuüben und so unter der Führung des Heiligen Geistes die Herde Christi gewissenhaft zu leiten, den Armen und Kranken beizustehen, Heimatlosen und Notleidenden zu helfen. So wie bereits beim Empfang des Weihesakramentes antworteten die Priester „Ich bin bereit.“.

Weihe der heiligen Öle

Zu Beginn des Gottesdienstes erläuterte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, die heiligen Öle würden in der Mutterkirche des Erzbistums Paderborn, dem Paderborner Dom, geweiht, um dann auszuströmen in die Gemeinden des Erzbistums, hin zu den Menschen. Die heiligen Öle seien Zeichen dafür, dass Gott Menschen berührte, Gott „unter die Haut gehe“, dass Gott bei den Menschen sei und ihr Leben begleite. Die heiligen Öle seien Zeichen des Heils.

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Für Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz war die Chrisam-Messe im Paderborner Dom und der Priestertag am Karmontag eine Premiere.

Zur Gabenbereitung trugen Priester des Erzbistums Paderborn die Ölgefäße in den Altarraum des Domes, wo sie von Erzbischof Dr. Bentz entgegengenommen wurden. Im Hochgebet wurde das Öl für die Kranken in den Altarraum gebracht und geweiht. Nach dem Schlussgebet wurden Katechumenenöl und Chrisam im Hochchor des Domes vom Paderborner Erzbischof geweiht.

Musikalisch wurde die Chrisam-Messe von Sängerinnen der Mädchenkantorei am Hohen Dom zu Paderborn unter der Leitung von Domkantor Patrick Cellnik und von Domorganist Tobias Aehlig an der Orgel gestaltet.

Geistlicher Impuls zum Priestertag

Die Chrisam-Messe im Paderborner Dom war am Montag der Karwoche der Abschluss des traditionellen Priestertages im Erzbistum Paderborn. 200 Priester nutzten den Tag für Begegnung, Einkehr und Gebet. Nachmittags versammelten sie sich in der Paderborner Markt- und Universitätskirche. Der neue Abt der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede, Abt Dr. Cosmas Hoffmann OSB, gab dort einen Impuls zum Thema „Menschwerdung: Freiheit und Entäußerung“.

Ausgehend vom biblischen Philipper-Hymnus, der den Weg Jesu Christi von seiner Menschwerdung, seinem Tod am Kreuz bis zu seiner Erhöhung durch den Vater skizziert, betonte Abt Cosmas, dass sich darin Jesu Gesinnung und Haltung ausdrücke, die der Apostel Paulus der Gemeinde von Philippi als Orientierungspunkt empfehle. Die christliche Gemeinde von Philippi der damaligen Zeit habe als Minderheit von ihrer Umgebung Anfragen, Kritik und Unverständnis erfahren und nicht selten unter Rechtfertigungsdruck gestanden. Zudem sei die Gemeinde intern von unterschiedlichen gegensätzlichen Positionierungen geprägt gewesen, erläuterte der Abt der Benediktinerabtei Königsmünster. Paulus ermahne die Gemeinde, sich vom Geist Christi einen zu lassen, und, gemeinsam ausgerichtet auf den Willen Gottes, untereinander verbunden zu leben. „Für unsere eigene kirchliche Situation bietet der Philipper-Hymnus viele Anknüpfungspunkte“, unterstrich Abt Dr. Cosmas Hoffmann OSB. Er biete zudem Orientierung im Zugehen auf die Kar- und Ostertage, in denen Christinnen und Christen das Geschehen von Leiden, Kreuz und Auferstehung bedenken und feiern. Im Anschluss an den Impulsvortrag gab es in der Kirche eine Zeit der stillen eucharistischen Anbetung.

Stichwort: Chrisam-Messe

Die Chrisam-Messe verdankt ihren Namen der Weihe der heiligen Öle. Der Bischof einer Diözese feiert die Chrisam-Messe jedes Jahr in der Karwoche in der Kathedrale seines Bistums. In einem feierlichen Ritus werden die heiligen Öle – Chrisam, Katechumenenöl und Krankenöl – vom Bischof geweiht. Das Chrisam wird für Taufe, Firmung, Priester- und Bischofsweihe, aber auch für die Weihe von Altären, Kirchen, Glocken und Kelchen verwendet. Katechumenenöl wird das Jahr über in der ganzen Diözese für Taufbewerber, das Krankenöl für die Spendung des Sakraments der Krankensalbung verwendet.

Ein Beitrag von:
Team Presse

Thomas Throenle

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