„für“ und „mit“ statt „gegenüber“
Die priesterliche Sendung könne geistlich fruchtbar nur gelebt werden, wenn sich ein Priester nicht als „gegenüber“, vielmehr als „mit“ dem ganzen Gottesvolk und „für“ das ganze Gottesvolk begreife, stellte Erzbischof Dr. Bentz heraus. Dies gelte in gleicher Weise für die Glaubenden: Die Taufberufung sei nicht „für sich“ oder gar „gegen“, vielmehr nur „mit“ und „für“ das ganze Gottesvolk zu leben. „Dieses innere spirituelle Selbstverständnis, nämlich ‚für und mit‘ allen, die mit Chrisam gesalbt sind, den Glauben und das Kirche-sein zu leben, darum ist gerade in den kirchlichen Herausforderungen, in denen wir derzeit stehen, neu zu ringen“, forderte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. „Das eine Öl, die eine Salbung, der eine Geist.“
Geistbegabung und Christusfreundschaft
Salbung und Sendung würden unmittelbar beieinander stehen, vertiefte Paderborns neuer Erzbischof. Salbung, Geistbegabung und Sendung seien niemals voneinander zu trennen. „Unser Selbstverständnis im priesterlichen Dienst ist nicht zuerst ein Katalog an bestimmten Aufgaben und Pflichten, ist nicht zuerst eine festgelegte Rolle in Zuordnung und Abgrenzung von anderen Sendungen und Rollen“, betonte der Paderborner Erzbischof im Hinblick auf die Priester. Jesus, der Gesalbte, bewahre vor der Versuchung, dass Priester zu Funktionären werden, deren Wirken nur durch bestimmte Aufgaben und Kompetenzen, Funktionen beschrieben wird. Die innere Dimension, die Geistbegabung, die Christusfreundschaft und die Wirksamkeit seines Geistes seien in der Sendung wesentlich.