Gemeinsam mit Generalvikar Dr. Michael Bredeck macht sich Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz auf den Weg zum Pfarrheim St. Bonifatius in Hagen. Rund 100 Kilometer liegen zwischen ihm und der ersten Station seiner vierten von insgesamt 19 Dekanatsreisen. Das Dekanat Hagen-Witten erstreckt sich über vier Kommunen. 23 Pfarreien sind in vier Pastorale Räume zusammengefasst. Kurzum: Das Dekanat Hagen-Witten ist vielschichtig und das gilt auch für die Herausforderungen vor Ort.
Vielschichtigkeit hautnah erleben
Im Pfarrheim St. Bonifatius angekommen, steht ein Besuch der örtlichen Kleiderkammer auf dem Programm. Vielschichtigkeit lässt sich auch hier hautnah erleben. Vom Pullover über Röcke bis hin zur Anzughose: Zwölf ehrenamtlich Beschäftigte, darunter zehn Frauen und zwei Männer, arbeiten sich regelmäßig durch Berge gespendeter Kleidung. Die Kleiderkammer steht unter dem Titel „Secondhand-Laden“. Kleidung gibt es hier nicht ganz kostenlos: „Unsere Preise sind gering. Sie bewegen sich zwischen zehn und 50 Cent. Für Küchenutensilien, die wir auch anbieten, werden schon mal fünf Euro fällig“, berichtet der Ehrenamtliche Karl-Heinz Gaertig. Dieses Modell sei unumgänglich, ergänzt Marianne Huckschlag: „Das große Angebot verleitet dazu, viel mitzunehmen. So viel, dass sich Besucher auf dem Weg nach draußen schon wieder von Artikeln trennen, die wir schließlich auf dem Hof einsammeln müssen.“ Einen „kleinen“ Preis an die Ware zu hängen, steigere die Wertschätzung, erklärt Huckschlag den Besuchern aus Paderborn. Die meiste Zeit ginge beim Aussortieren unbrauchbarer Artikel verloren. Das Ergebnis offenbart die Ehrenamtliche mit einem beherzten Zug an einem Vorhang, der eine unscheinbar anmutende Nische verdeckt: Der Anblick meterhoher Regale, dicht befüllt mit blauen Säcken, löst ungläubige Blicke aus: „All das sind Kleidungsstücke, die kaputt, schmutzig oder einfach nicht mehr in Mode sind.“ Einige Spender verwechselten den „Secondhand-Laden“ mit einem Entsorgungsbetrieb. Sehr zum Leidwesen der Ehrenamtlichen.