Wenn im Juli im Paderborner Dom mit Gänsehaut-Garantie der Libori-Tusch ertönt, beginnt ein Dreiklang aus Kirmes, Kirche und Kultur, der bis in den August nachklingt. Libori, die „fünfte Jahreszeit“ in Paderborn, ist ein ganz eigener Mikrokosmos, in dem Glaube, Feiern und Lebensfreude sich einzigartig verbinden. Im Dom, auf den Plätzen und Bühnen der Innenstadt, auf dem Pottmarkt, auf der Kirmesmeile. Das ist ganz viel Begegnung drin – mit anderen Menschen und nicht zuletzt mit Gott.
Wer das Leben feiert, feiert Gott
Nicht zu vergessen: Wir feiern dabei auch, dass Freundschaft heilig ist. Liborius verbindet als früherer Bischof von Le Mans und als Patron des Erzbistums, der Stadt und des Doms Paderborn bis heute über Grenzen hinweg. Der „Liebesbund ewiger Bruderschaft“ zwischen Le Mans und Paderborn zeigt das seit fast zwölf Jahrhunderten. Und Menschen, die aus der ganzen Weltkirche nach Paderborn kommen und miteinander Libori, den Glauben und das Leben feiern, machen ebenfalls deutlich: Wie arm wäre das Leben ohne Freundschaft? Was gäbe es da zu feiern?
„Wir glauben. Wir feiern. Das Leben“ – diese Aussage erinnert irgendwie auch an die bekannte Trias aus dem ersten Korintherbrief: Glaube, Hoffnung, Liebe. Die Liebe wird als größte der drei dargestellt. Wer das Leben liebt und feiert, der liebt und feiert Gott als Schöpfer des Lebens. Und wer auf dem Fundament der Liebe den Glauben und das Leben feiert, tut das auf gutem Grund – vermutlich auf dem besten.