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Erzbistum Paderborn
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Außenansicht St. Cosmas und Damian Bödefeld© Besim Mazhiqi

Ein kleiner Dom im Hochsauerland

Erzbistumskalender 2024: St. Cosmas und Damian erscheint ungewöhnlich groß für das 1100-Seelen-Dorf Bödefeld – und ist doch gerade richtig

Bödefeld gehört mit weiteren 83 Orts- und Stadtteilen zur Stadt Schmallenberg, der flächenmäßig größten kreisangehörigen Stadt in Nordrhein-Westfalen. Mit 303 Quadratkilometern übertrifft die Stadt im Hochsauerlandkreis sogar die Fläche der Landeshauptstadt Düsseldorf um ein Drittel. Entsprechend weit sind die Wege von den Ortsteilen in die Kernstadt Schmallenberg. Die Strecke von Bödefeld dorthin etwa misst 20 Kilometer.

Dass das 1100-Seelen-Dorf Bödefeld bei seiner überschaubaren Größe weithin bekannt ist, liegt am Fremdenverkehr. „Unser Fachwerkdorf Bödefeld hat sich mit Erfolg dem sanften Tourismus verschrieben“, sagt Friedrich Klauke, Bauingenieur im Ruhestand und Mitglied im örtlichen Kirchenvorstand. „Das ganze Jahr wird etwas geboten.“ Im Sommer erkunden Wander- und Fahrradtouristinnen und -touristen die Landschaft der tausend Berge. Im Winter ziehen das Skigebiet Bödefeld-Hunau mit der längsten Piste des Sauerlandes und kilometerlange Loipen die Wintersporttreibenden nach Bödefeld.

Ungewöhnlich gut für ein Dorf ist die Infrastruktur. Mit Bäckerei, Café, Fleischerei, einem Lebensmittel- und einem Getränkeladen ist die Grundversorgung am Ort. Aber auch das Vereinsleben und die „geistliche Infrastruktur“ sind in Bödefeld weitgehend intakt. Bödefelder Bürgerinnen und Bürger engagieren sich im Schützenverein, im Sportverein, im Musikverein, bei der Caritas und der kfd sowie im Pfarrgemeinderat und im Kirchenvorstand.

Eine Kirche mit alter Barockausstattung

Spirituelles Zentrum Bödefelds ist die Pfarrkirche St. Cosmas und Damian. Für eine Dorfkirche weist der Bau eine beachtliche Größe auf und erweckt den Eindruck einer Barockkirche. Das ist aber nur teilweise richtig. Aus der Barockzeit stammen lediglich der Turm und die reiche Innenausstattung. Initiator des damaligen Kirchenbaus war Johann Heinrich Montanus (1680-1743), der 1721 als Pfarrer nach Bödefeld kam und kurz darauf an der Stelle einer kleinen mittelalterlichen Kirche eine einschiffige Dorfkirche errichten ließ. 1724 kam der auf dem Kalenderblatt dargestellte Hochaltar hinzu. Von 1728 bis 1731 setzte Montanus seine Bautätigkeit fort und gab den Auftrag, auf einer Hügelspitze östlich von Bödefeld eine Kapelle zu erbauen, Kreuzwegstationen anzulegen und Passionsgrotten zu errichten. Die nun Kreuzberg genannte Anhöhe entwickelte sich zum viel beachteten Wallfahrtsort. „Heute wird die Anlage von Mitgliedern des Kreuzberg-Fördervereins unterhalten“, berichtet Friedrich Klauke.

Als die Wallfahrt in Bödefeld Anfang des 20. Jahrhunderts eine Renaissance erfuhr, hatte dies auch Auswirkungen auf die Pfarrkirche. Die Barockkirche war zu klein geworden, um die neuen Scharen von Pilgernden aufzunehmen. Deshalb wurde im Jahr 1910 die alte Kirche bis auf den dreiteiligen Westbau abgebrochen und daran ein Zentralbau angebaut, der für eine Dorfkirche eine stattliche Größe und eine kühne Linienführung aufweist. Als Architekt wurde mit Joseph Buchkremer ein international bekannter Kirchenbaumeister verpflichtet, der ab 1915 in Aachen als Dombaumeister wirkte. Im kleinen Bödefeld schuf Buchkremer eine beeindruckende Kirche, in der die alte Barockausstattung wunderbar zur Geltung kommt.

Und heute? Ist die stattliche Kirche für das Dorf zu groß geworden? An Weihnachten und zu besonderen Anlässen ist St. Cosmas und Damian gut besucht. Wobei viele Bödefelderinnen und Bödefelder ihre Kirche dann besonders mögen, wenn sie einfach nur still daliegt. Es hat also alles seine Richtigkeit.

St. Cosmas und Damian Bödefeld

Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Ort.

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi

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