Der christliche Glaube lebe von der lebendigen Beziehung zu Jesus Christus, bekräftigte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in seiner Predigt. Christus gebe es allerdings „nicht ohne das Kreuz“: „Schauen wir auf Christus, sehen wir – nicht nur, aber immer auch – den Gekreuzigten.“ Wer auf das Kreuz Jesu schaue und den Gekreuzigten wahrnehme, sehe die „Gewalttätigkeit des Menschen“ und erkenne so etwas vom Menschen, er sehe aber auch die „Gewaltlosigkeit Gottes“ und erkenne etwas von Gott, vertiefte Erzbischof Dr. Bentz. „Das Kreuz zeigt die Gewalttätigkeit des Menschen und die Gewaltfreiheit Gottes!“
Auf das Kreuz Jesu schauen
Wer auf das Kreuz Jesu schaue und Christus als den Gekreuzigten erkenne, erfahre und wisse, dass er gemeinsam mit anderen Menschen schaue, erklärte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz weiter. „Wenn wir auf den Gekreuzigten schauen, erkennen wir nicht nur uns persönlich, sondern wir erkennen zugleich die vielen anderen Menschen, die Leidenden und Geschundenen.“ Der Gekreuzigte sei das „Spiegelbild“ der Leidenden, Suchenden und Alleingelassenen. Erzbischof Dr. Bentz rief dazu auf, im Schauen auf den Gekreuzigten „die vielen Menschen, die Leidenden und Leidgeplagten im Blick zu haben“. Gerade im Charisma der Ordens-Christen liege „die Sensibilität für den geschundenen Menschen“, den Menschen im Leiden, im Suchen, in der Orientierungslosigkeit.