Seit dem 7. Jahrhundert etwa, erhalten neue Erzbischöfe nach ihrer Einführung ein Pallium vom Papst. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz ist am 10. März dieses Jahres ins Amt eingeführt worden. Am 29. Juni hat er sein Pallium von Papst Franziskus erhalten. Erstmals angelegt wurde es ihm jetzt, drei Monate später, vom Apostolischen Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, innerhalb eines feierlichen Gottesdienstes im Paderborner Dom. Diese „doppelte“ Übergabe – zunächst im Vatikan, jetzt in Paderborn – steht im Einklang mit der Symbolkraft des Palliums selbst. Das Pallium, so erklärt der Apostolische Nuntius, sei ein Zeichen der Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom, dem Hirten der Universalkirche. „Während der Papst sein Pallium auf der ganzen Welt trägt, ist es beim Metropoliten auf das Gebiet seiner Kirchenprovinz beschränkt“, führt Erzbischof Dr. Nikola Eterović aus.
Das Pallium ist aus der Wolle zweier Lämmer gewebt, die am Fest der Heiligen Agnes am 21. Januar, in der Kirche Sant’Agnese fuori le mura gesegnet und anschließend dem Papst gezeigt werden. „Die Nonnen des Benediktinerklosters Santa Cecilia weben die Pallien aus der Wolle dieser Lämmer, bevor diese in einen Schrein am Grab des Heiligen Petrus gelegt werden, wo sie bis zur Segnung und Übergabe durch den Papst an die Erzbischöfe aufbewahrt werden“, berichtet der Apostolische Nuntius weiter.
Es ist ein besonderer Gottesdienst, der an diesem Sonntagmorgen im Paderborner Dom gefeiert wird. Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, ist aus Berlin angereist, um Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz jenes Pallium anzulegen, das rund drei Monate zuvor von Papst Franziskus gesegnet und ihm übergeben worden ist. Die schmale weiße Wollstola, die mit sechs schwarzen Kreuzen aus Seide bestickt ist, symbolisiert die Gemeinschaft der Ortskirche mit der Weltkirche. Zu diesem Anlass sind auch Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez aus Fulda, Dompropst Reinhold Pfafferodt aus Magdeburg und Domkapitular Ansgar Pohlmann aus Erfurt nach Paderborn gekommen.