„Die Liebe ist und bleibt unser Erkennungszeichen als Christinnen und Christen“ – diese zentrale Botschaft lag Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in seiner Predigt bei der Heiligen Messe in der St. Jodokuskirche Bielefeld am Herzen. Der Gottesdienst, den der Paderborner Erzbischof mit den Pastoralteams und Ehrenamtlichen aus den Pastoralen Räumen des Dekanates am frühen Abend feierte – und zu dem er mit Applaus begrüßt wurde –, führte als geistlicher Höhepunkt alle Teilnehmenden des Tages zusammen, die der Erzbischof im Laufe des Tages schon getroffen hatte und noch treffen sollte. Dechant Norbert Nacke, seine beiden Stellvertreter Pfarrer Stefan Schiller und Pfarrer Dr. Dr. Markus Jacobs sowie Generalvikar Thomas Dornseifer konzelebrierten, Dekanatskirchenmusiker Georg Gusia sorgte mit seinem Orgelspiel für den musikalisch gemeinschaftlichen und feierlichen Ton.
Die Verschiedenheit der Kirche sei ein Geschenk – das habe ihm auch der Tag im Dekanat Bielefeld-Lippe wieder gezeigt, sagte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in seiner Predigt. Vielfalt könne aber gerade in Veränderungsprozessen auch Kraft kosten. „Was ist unser gemeinsamer Kern, der gleichbleiben muss, was ist das Wir?“, fragte Erzbischof Dr. Bentz deshalb: Die Liebe sei dieser Kern, der „Dreh- und Angelpunkt.
„Unser Glaube ist nicht moralisch-ethische Anstrengung. Am Anfang steht die Begegnung mit einem Du. Die liebende Hingabe Gottes ist die innerste Mitte, der Zugang zu allem anderen“, erklärte der Paderborner Erzbischof. Gott habe jede und jeden Menschen ins Dasein gerufen. „Deshalb dürfen wir uns angenommen fühlen in unserer Existenz, mit allen Grenzen und Zumutungen. Der liebende Blick Gottes auf jede und jeden von uns führt uns als Kirche zusammen. Mit diesem Blick können wir in die Welt schauen, in der wir leben und als Kirche stehen.“
Diesen liebenden Blick Gottes auf jeden Menschen zu vertiefen, sei die oberste Aufgabe von Kirche. „Gottesliebe ist ohne Nächstenliebe nicht möglich“, so der Paderborner Erzbischof, der zum Abschluss seiner Predigt den Weg in die Zukunft der Kirche mit einigen Worten der Franziskanerschwester Christine Walter deutlich skizzierte: „Wandere durch die Welt und streue Liebe aus“.